Gaza - Die radikalislamische Hamas hat sich unzufrieden über den Verlauf der Waffenstillstandsverhandlungen mit Israel in Kairo geäußert. Die den Palästinensern gemachten Angebote erfüllten nicht die Wünsche des Volkes, erklärte Hamas-Sprecher Osama Hamdan am Samstag via Facebook. "Israel muss die Forderungen des palästinensischen Volkes erfüllen oder es steht vor einem langen Krieg." Zu den Forderungen gehören die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens und die Aufhebung von Beschränkungen der Bewegungsfreiheit in dem Palästinensergebiet.

Medienberichten zufolge zeichnet sich bei den Verhandlungen noch keine Einigung ab. Ein israelischer Regierungsbeamter sagte dem israelischen Rundfunk zufolge am Samstag, eine dauerhafte Waffenruhe mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen sei bei den Gesprächen in Kairo noch nicht in Sicht.

Fahrplan veröffentlich

Die ägyptische Zeitung "Al-Shorouk" hatte am Freitag einen Fahrplan für eine langfristige Feuerpause veröffentlicht, der von den ägyptischen Vermittlern stammen soll. Demnach soll unter anderem die Fangzone für palästinensische Fischer im Mittelmeer ausgeweitet werden. Außerdem sollten Sicherheitskräfte von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas an der Grenze des Gazastreifens mit Israel stationiert werden. Die Hamas müsse im Gegenzug unter anderem ihre Tunnelaktivitäten einstellen.

Unterdessen haben tausende Israelis in Tel Aviv für eine Friedensregelung mit den Palästinensern demonstriert. Der Schriftsteller David Grossman warnte am Samstagabend auf dem zentralen Rabin-Platz vor "Fanatismus und Hass" auch zwischen den Israelis. "Israel hat wegen der eigenen Verzweiflung und Angst mit gefährlichen Tendenzen zu kämpfen", sagte Grossman.

Israel hat während des jüngsten Gaza-Krieges mehrere Dutzend dieser Tunnel zerstört, um ein Einsickern von bewaffneten Palästinensern nach Israel zu verhindern. Die indirekten Verhandlungen sollen nach dreitägiger Pause am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt fortgesetzt werden. (APA, 16.8.2014)