Ein großes, aber immer sportliches Aufeinandertreffen der automobilen Ideologien gab es vergangenes Wochenende in Kalifornien zu bewundern. Während bei der Monterey Car Week und da speziell beim Concours d'Elegance in Pebble Beach edle und vor allem teure Gerätschaften aufgefahren wurden, dominierte beim Concours d'Lemons ein Auto gewordenes Kontrastprogramm das Städtchen Seaside.

Vom abgerippten Muscle Car bis zu skurrilen Blüten des Automobilbaus war bei der Gegenveranstaltung zum Chromaufmarsch in Pebble Beach allerlei Sehenswertes vertreten. Wir zeigen einige Höhepunkte aus dem Kabinett des Schreckens, starten aber zuvor mit einem Weltrekord.

Den hält seit diesem Wochenende ein Ferrari 250 GTO, Baujahr 1962. Nicht weniger als 38.115.000 US-Dollar löhnte ein unbekannter Käufer bei der im Rahmen der Auto Week abgehaltenen Auktion in Carmel. Der höchste Preis, der jemals bei einer Auto-Versteigerung erzielt wurde. Zur Rennhistorie des V12-Zylinders (Ex-Jo-Schlesser, Ex-Henri-Oreiller, der mit dem Wagen tödlich verunglückte) kommt auch große Exklusivität: Es wurden bloß 36, nach anderer Zählung 39 Stück gebaut.

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Zum Trost: Für Einsteiger gab es auch etwas günstigere Ware, etwa diesen Jaguar XK120 von 1953. Hier fiel bereits bei 42.900 Dollar der Hammer.

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Bloß zum Ansehen ist hingegen dieser Mercedes 540 K Streamliner aus dem Jahr 1938 gedacht. Der Wagen war eigentlich für den Einsatz bei einem Langstreckenrennen von Berlin nach Rom vorgesehen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte das. Danach stand der Aerodynamiker als Testfahrzeug im Dienst des Reifenherstellers Dunlop.

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Während sich die Schönen und Reichen in Pebble Beach im Glanz ihrer Automobile sonnten, war wurde ein paar Meilen weiter zur Gegenveranstaltung gerufen.

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Concours d'Lemons 2014 in Seaside: Der Beweis, dass die Liebe zum Automobil nichts mit der Größe der per Wattestäbchen klinisch rein gehaltenen Privatgarage zu tun hat. Hier buhlt ein angejahrter Renault Alliance um Aufmerksamkeit. Der in Europa als Renault 9 bzw. 11 bekannte Wagen wurde in den USA von American Motors vertrieben. Eine wenig fruchtbare Zusammenarbeit.

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Etwas rustikaler setzt sich hingegen dieser 1966er Plymouth Belvedere II in Szene.

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Selbstironie ist beim Concours d'Lemons erste Bürgerpflicht. Hier muss ein Tatra 87 für einen üblen Scherz herhalten.

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Eine 1971er-Celica von Toyota und ein Mazda Miata (aka MX-5) geben so etwas wie einen Beleg für japanischen Humor ab.

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Preise dürfen bei einer richtigen Auto-Show nicht fehlen.

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Ganz und gar nicht "Worst in Show" ist hingegen dieser Innenraum, der von seinem Bewohner liebevoll aufgebrezelt wurde.

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Hier verweist ein Six-Pack bayerisches Bier auf die mobile Bar, ein BMW 325i Cabriolet.

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Hier ein Protest gegen den 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Mit dem Gesetz wurde ab 1920 die Alkoholprohibition eingeführt.

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Dieser Chevy Ratrod stammt aus dem Jahr, in dem die Prohibition wieder abgeschafft wurde. 1933 war das.

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Unter leichtem Alkoholeinfluss ist offenbar 40 Jahre später dieser Acoma Mini Comtesse entstanden. Die Flügeltüren des Dreiradlers verströmen zumindest einen Hauch Lamborghini. (sts, derStandard.at, 18.8.2014)

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Monterey Car Week

Concours d'Lemons

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