Tel Aviv/Gaza - Israel hat ein Fangverbot für Fischer vor der Küste des Gazastreifens teilweise aufgehoben. Fischerboote dürften im Mittelmeer wieder bis zu drei Seemeilen herausfahren, bestätigte eine Armeesprecherin am Sonntag in Tel Aviv. Nach Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen am 8. Juli sei es verboten worden, vor der Küste zu fischen, schrieb die Zeitung "Haaretz".

Die teilweise Aufhebung dieses Verbots sei als "einseitige Geste des guten Willens" bei den Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe in Kairo gedacht. Die Palästinenser fordern eine deutliche Ausweitung der Fischfangzone.

Ägyptischer Vorschlag

Medienberichte zufolge sieht der ägyptische Vorschlag über eine dauerhafte Waffenruhe die Ausweitung der Fangzone für Gaza-Fischer und die Verkleinerung einer 300 Meter breiten Sperrzone am Gaza-Grenzzaun zu Israel vor. Die Hamas müsse sich im Gegenzug verpflichten, keine Tunnel mehr nach Israel zu graben. Verhandlungen über die Freilassung palästinensischer Häftlinge sowie die Übergabe der Leichen zweier israelischer Soldaten sollen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Die Hamas lehnt den ägyptischen Vorschlag in seiner gegenwärtigen Form jedoch ab und fordert Änderungen. Ihre Hauptforderung ist eine Aufhebung der Blockade des Gazastreifens.

Israel hatte Anfang Juli eine Offensive im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums starben in dem Konflikt 1.980 Menschen, mehr als 10.000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und drei Zivilisten getötet, Hunderte Menschen erlitten Verletzungen. Eine fünftägige Waffenruhe endet am Montagabend um 23 Uhr MESZ. (APA, 17.8.2014)