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"Wenn wir in Salzburg ein gutes Resultat erzielen, wird das Stadion zu Hause voll sein"

Foto: APA/EPA/Singer

Malmö-Trainer Aage Hareide sieht seine Elf für das Play-off-Hinspiel um den Einzug in die Champions-League am Dienstag (20.45 Uhr) in Salzburg gerüstet. "Wir haben Salzburg bis ins Detail studiert und die Schwachstellen gefunden. Die werden wir ausnutzen", versprach der Norweger gegenüber schwedischen Medien.

Hareide gilt als akribischer Arbeiter. "Wir haben den Gegner in alle Einzelteile zerlegt. Es ist, als ob man ein Puzzle zusammenfügt", erklärte der 60-Jährige vor der Abreise nach Salzburg. "Ich habe mir Spieler für Spieler angeschaut. Ich mag diesen Teil des Jobs."

Kein Platz für Red Bull im Rückspiel

Der Traditionsverein will als erster schwedischer Club seit Helsingborg im Jahr 2000 in die Champions League einziehen. "Wenn wir in Salzburg ein gutes Resultat erzielen, wird das Stadion zu Hause voll sein", meinte Hareide. Beim Rückspiel nächsten Mittwoch (27. August) wird im 24.000 Zuschauer fassenden Swedbank Stadion nach einem Fan-Protest übrigens kein Red Bull verkauft.

Schon in der vergangenen Quali-Runde gegen Sparta Prag habe die "hellblaue Wand" enorm geholfen, erinnerte Hareide. "Ich weiß nicht, wie sich der Himmel anfühlt, aber so vielleicht." Gegen die Tschechen hatte der schwedische Meister ein 2:4 aus dem Hinspiel mit einem 2:0-Heimsieg wettgemacht. Beide Tore erzielte Stürmerstar Markus Rosenberg.

Dichter Terminplan

Der Angreifer wurde wie zahlreiche weitere Stammkräfte zuletzt in der Liga geschont. Hareide beklagte den engen Terminplan, musste der Tabellenführer der Allsvenskan doch zuletzt binnen einer Woche drei Spiele bestreiten. In Salzburg fehlen unter anderem Flügelspieler Guillermo Molins (Kreuzbandriss) und Simon Thern. Der vom spanischen Erstligisten Elche umworbene Mittelfeldspieler laboriert seit einiger Zeit an einer Wadenbeinverletzung.

Der ehemalige Salzburg-Torhüter Eddie Gustafsson warnt seine Ex-Kollegen: "Malmö ist ein schwedischer Topclub mit einer klaren Spielidee, die konsequent verfolgt wird." Die Qualitäten des 17-fachen schwedischen Meisters liegen laut Gustafsson vor allem in der Offensive. Dort seien Stürmerstar Markus Rosenberg sowie die schwedischen Teamspieler Emil Forsberg und Magnus Eriksson besonders zu beachten.

Gustafsson: "Malmö hinten eher anfällig"

"Dafür ist Malmö hinten eher anfällig", meint Gustafsson. "Das aggressive Pressing wird ihnen Probleme bereiten. So viel Druck auf dem Platz haben sie noch nie erlebt." Daher geht der zehnfache schwedische Internationale auch von Salzburgs Aufstieg aus. "Klar darf man sie nicht unterschätzen. Ich glaube aber schon, dass wir das schaffen."

Malmö setzt wie auch alle anderen schwedischen Vereine vor allem auf heimische Kräfte. Im 24-Mann-Kader finden sich gerade einmal vier Legionäre, drei davon sind Stammspieler.

Größter Erfolg via Austria Wien

Malmös Bilanz gegen Gegnerschaft aus Österreich ist knapp negativ. In bisher vier Begegnungen gab es einen Sieg, ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Besonders wichtig dabei: das Duell im Halbfinale des Meistercups 1979, in dem sich die Schweden nach zwei Partien mit 1:0 gegen die Wiener Austria durchsetzten und das Endspiel erreichten. Trotz der dortigen 0:1-Niederlage gegen Brian Cloughs Nottingham Forest immer noch der größte internationale Erfolg des Klubs.

Wie sehr der schwedische Klubfußball seit den 1970er und 1980er Jahren im internationalen Vergleich an Boden verloren hat, zeigt auch die Europacup-Bilanz gegen ÖFB-Vertreter seit der Jahrtausendwende. Mit fünf Siegen, einem Remis und einer Niederlage fällt diese deutlich zugunsten der Österreicher aus.

Gruppenphase wäre Neuland

Die Partie in Salzburg (bis Montagmittag waren 25.000 Karten verkauft) ist Malmös 50. Match in Meistercup/Champions League. Die schön anzusehende Ausbeute (18 Siegen, 14 Unentschieden, 17 Niederlagen) speist sich allerdings aus der bereits weiter zurückliegenden Vergangenheit. Die Gruppenphase konnte Malmö noch nie erreichen. 2011/12 kam man ihr am nächsten, als man in den Playoffs an Dinamo Zagreb scheiterte. (red/APA, 18.8.2014)