Die IP Österreich, Werbezeitenvermarkter der Mediengruppe RTL, will besser im Teletest abgebildet sehen, was Menschen mit Migrationshintergrund fernsehen. Die IP ließ die Online-Marktforscher im Mai in "fast 1.000" Interviews über das Fernsehnutzungsverhalten der großen Migrantengruppen aus der Türkei, Deutschland, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien genauer untersuchen.

Migranten hätten insgesamt eine hohe TV-Nutzung, schließt die IP aus der Befragung. Türkische Migranten zählen zu den Vielsehern (höchster Prozentsatz von Personen, die mehr als vier Stunden pro Tag fernsehen). Der beliebteste Sender türkischer Migranten sei Pro Sieben, gefolgt von ORF eins, RTL und Vox. Bei deutschen Migranten verzeichnen RTL und Pro Sieben, gefolgt von Vox und ORF eins die höchsten Nutzungsraten. Migranten aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien sehen am häufigsten Pro Sieben, ORF eins, RTL und Vox. Dahinter liegen ORF 2, SAT.1 und ATV.

Auch Daten zur Nutzung der Onlineplattformen der TV-Sender wurde im Rahmen der Studie erhoben: Die Ergebnisse zeigen, dass türkische Migranten vor allem die Websites von Pro Sieben, ORF und RTL 2 bevorzugen. Migranten aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien nutzen neben der ORF TVthek am häufigsten die Pro Sieben Website sowie ATV.at. Deutsche Migranten konsumieren vorrangig die ORF TVthek, gefolgt von den Online-Video-Plattformen der Sender RTL und Vox.

Walter Zinggl, Geschäftsführer der IP Österreich, sieht in den Ergebnissen der Studie "ein klares Signal, künftig die größten Migrantengruppen auch verstärkt in den Teletest zu integrieren." In Deutschland wäre man bereits einen Schritt weiter und erfasst im Rahmen der TV-Messung auch EU-Migranten. (red, standard.at, 18.08.2014)