New York - Mit 105 Jahren ist die italienisch-amerikanische Sopranistin Licia Albanese in ihrer Wohnung in Manhattan gestorben. Das teilte ihre Familie am Montag (Ortszeit) mit. Mehr als 25 Jahre lang war Albanese ein Star an der New Yorker Metropolitan Opera gewesen.

Albanese wurde weltweit als Puccini-Spezialistin geschätzt, insbesondere für ihre Darstellung der Cio-Cio-San in "Madame Butterfly". 427 Mal sang sie zwischen 1940 und 1966 an der Met in 16 verschiedenen Opern. Allein die Violetta in Verdis "La Traviata" sang sie dort 87 Mal - bis heute ein Rekord.

Albanese, die nicht nur für ihre Stimmkunst, sondern auch für die emotionale Intensität ihrer Darstellung geschätzt wurde, wurde 1909 in Italien geboren. Sie begann ihre Karriere in den 1930er Jahren in ihrer Heimat. Nach Debüts auch in Frankreich und Großbritannien emigrierte sie in die USA, wo sie u.a. auch an der San Francisco Opera sang. Rasch wurde sie international zum Star und sang mit Größen ihrer Sängergeneration wie Ezio Pinza.

1974 gründete Albanese die Stiftung Licia Albanese-Puccini zur Förderung junger Sänger. 1995 zeichnete sie der damalige US-Präsident Bill Clinton mit der Nationalen Ehrenmedaille für die Künste aus. (APA, 19.8.2014)