Wien/Bagdad - Angesichts der dramatischen Lage im Irak hat die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) das Vorgehen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS, früher ISIS) kritisiert. Sie würde die Religion "missbrauchen und gar nichts mit dem wahren Islam" zu tun haben, erklärte der Verein am Dienstag via Aussendung. Die TKG forderte eine Distanzierung aller muslimischen Glaubensgemeinschaften von der IS.

Im Irak würden alle Werte des Islam "zunichtegemacht", daher müssten insbesondere Muslime im Namen der Religion gegen den "Terror" aufstehen, so die TKG-Generalsekretärin Melissa Günes. Die Gesellschaft müsse sehen, dass die "hier wohnenden Muslime mit solchen Mördern, die ihren Glauben Islam missbrauchen, nichts zu tun haben, ganz im Gegenteil. Viele fragen sich berechtigterweise, warum die muslimischen Vertreter aus Österreich sich nicht scharf genug gegen die Terrormiliz abgrenzen und sich nicht von dieser distanzieren", betonte Günes. Die alten Feindschaften zwischen den Konfessionen müsse überwunden werden. (APA, 19.8.2014)