Der deutsche Fußball-Champions-League-Starter FC Schalke 04 hat sich im DFB-Pokal bis auf die Knochen blamiert. Die Gelsenkirchener verloren am Montagabend beim Drittligisten Dynamo Dresden mit 1:2 und schieden als fünfter Club aus der Bundesliga nach dem FSV Mainz 05, dem VfB Stuttgart, dem FC Augsburg und dem SC Paderborn bereits in der ersten Runde aus dem Wettbewerb aus.

Fünf Tage vor dem Liga-Auftakt bei Hannover 96 enttäuschten die Knappen vor 29.590 Zuschauern auf der ganzen Linie und verloren nach Treffern von Justin Eilers (24./Foulelfmeter) und Nils Teixeira (49.) erstmals seit 1991 wieder ein Auftaktspiel im nationalen Cup. Daran änderte der Anschlusstreffer durch Joel Matip (78.) nichts mehr. Christian Fuchs, der zuletzt immer wieder mit einem Transfer in Verbindung gebracht wurde, saß bei den Verlierern auf der Bank.

Trainer sauer

Trainer Jens Keller ging mit seinen Kickern hart ins Gericht. Er warf seinen Spielern vor, die Aufgabe nicht mit dem nötigen Ernst angegangen zu sein. "Wer heute so wahnsinnig war, die Mannschaft zu unterschätzen, dem ist nicht zu helfen. Wenn da einer nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel geht, wie das bei dem einen oder anderen den Anschein gemacht hat, dann sind die fehl am Platz und das wird auch deutlich angesprochen", resümierte Keller stocksauer.

Nach dem "nicht schalke-würdigen Auftritt" (Torhüter Ralf Fährmann) drohte Keller wenige Tage vor dem Bundesliga-Saisonstart am Samstag gegen Hannover 96 mit personellen Konsequenzen. "Wenn sechs, sieben Leute ihre Leistung nicht bringen, kann man nicht bestehen. Es könnte schon sein, dass es die eine oder andere Entscheidung in dieser Richtung gibt. Wen genau das betrifft, will ich aber nicht direkt nach dem Spiel entscheiden", sagte Keller.

Man will sich sammeln

Manager Horst Heldt wollte nach dem ersten Pokal-Aus in einem Auftaktspiel seit der 1:2-Niederlage bei Rot-Weiß Erfurt 1991 über keine personellen Konsequenzen oder den Trainer sprechen. "Es ist eine riesengroße Enttäuschung. Wir müssen uns sammeln. Wir haben in den entscheidenden Situationen elementare Fehler gemacht, die müssen wir abstellen", sagte Heldt betont zurückhaltend - zumindest nach außen. "Wir müssen uns jetzt zusammensetzen und die Dinge offen ansprechen", forderte Keeper Fährmann.

Während mit Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng und Klaas-Jan Huntelaar zwei WM-Fahrer auf dem Platz standen und enttäuschten, blieb Weltmeister Benedikt Höwedes auf der Bank. Julian Draxler wurde in der 52. Minute eingewechselt. (APA; 19.8.2014)