Tobruk - Ein Hotelschiff soll den Abgeordneten des libyschen Parlaments als vorübergehende Unterkunft im Osten des Landes dienen. Wie die Zeitung "Libya Herald" am Dienstag berichtete, fuhr das von der Regierung angemietete Schiff am Vortag im Hafen der Stadt Tobruk ein, wo die Abgeordneten aus Sicherheitsgründen hunderte Kilometer von den umkämpften Städten Tripolis und Benghazi entfernt tagen.

Laut der Zeitung "Al-Wasat" lehnen es einige Parlamentarier jedoch aus moralischen Gründen ab, in das schwimmende Hotel zu ziehen. Es soll 40.000 Euro pro Tag kosten.

Luftangriffe nahe Tripolis

In Libyen liefern sich verfeindete Milizen seit Wochen heftige Kämpfe. Am Montag flogen Kampfjets erstmals Luftangriffe auf Ziele im Großraum Tripolis. Anhänger des abtrünnigen Generalmajors Khalifa Haftar, die sich als Libysche Nationalarmee bezeichnen, bekannten sich dazu. Die Attacken galten demnach Basen einer islamischen Miliz.

Haftar hatte Mitte Mai eigenmächtig unter dem Namen "Operation Würde" eine Militäroffensive gegen Islamisten gestartet. Bei den kämpfenden Milizen handelt es sich um ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi beteiligt waren. (APA, 19.8.2014)