"Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner

Spiegel

Berlin - Die Auseinandersetzungen innerhalb der "Spiegel"-Redaktion steuern auf einen neuen Höhepunkt zu: Weil Print- und Onlineredaktionen zusammengelegt werden sollen, plant Chefredakteur Wolfgang Büchner, alle Print-Ressortchefs abzuberufen und die Stellen neu auszuschreiben.

Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, haben Büchner und Geschäftsführer Ove Saffe die fünf geschäftsführenden Vertreter der mächtigen Mitarbeiter-KG im Beisein des "Spiegel"-Personalchefs darüber informiert, dass die Stellen aller Ressortleiter neu ausgeschrieben werden sollen. Die neuen Ressortchefs sollen künftig sowohl für Print als auch für Online zuständig sein.

Dafür könnte es allerdings die Zustimmung der KG brauchen. Am Mittwoch wollen sich die Geschäftsführer laut "Berliner Zeitung" über ihr weiteres Vorgehen verständigen. Vorerst ist Stillschweigen verordnet.

Vor einem Jahr trat Büchner beim "Spiegel" an. Den Unmut der Redaktion zog er sich zu, als er "Bild"-Journalist Nikolaus Blome zum Nachrichtenmagazin holte und später den langjährigen Vizechefredakteur Martin Doerry abbestellte. Anfang des Jahres gab es neuerlich Querelen in der Redaktion. Kritisiert wurde ein "intellektuelles Vakuum in der Chefredaktion". (red, derStandard.at, 20.8.2014)