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In den Niederlanden ist bereits das Halten eines Handys während der Fahrt im Auto strafbar.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wer als Fahrzeuglenker während der Fahrt das Handy benutzt, bringt sich und andere in Gefahr. Die meisten europäischen Länder wirken diesem Risiko durch ein striktes Handyverbot am Steuer entgegen. In Österreich beispielsweise wird ein Verstoß mit 50 Euro geahndet. Und auch in anderen Ländern sind Pauschalstrafen von bis zu 230 Euro möglich. "Wer im Ausland unterwegs ist, ist gut beraten, sich über die jeweils geltenden Bestimmungen zu informieren. Grundsätzlich sollten Autofahrer jedoch jede Form von Ablenkung vermeiden", sagt ÖAMTC-Touristikerin Kristina Tauer.

Verstoß in den Niederlanden am höchsten bestraft, auch Spanien und Italien streng

Die höchsten Pauschalstrafsätze werden in den Niederlanden mit 230 Euro und in Dänemark mit 200 Euro veranschlagt. In den Niederlanden ist bereits das Halten eines Handys während der Fahrt im Auto strafbar. In Spanien kostet das Telefonieren am Steuer mindestens 200 Euro. "Auch Italien ist mit Strafen ab 160 Euro streng. Wird man hier nachts zwischen 22 und 7 Uhr telefonierend hinterm Lenkrad erwischt, fällt die Strafe sogar um ein Drittel höher aus als tagsüber", informiert die Expertin. In Polen und Deutschland hingegen sind 50 Euro Minimum bzw. pauschal 40 Euro fällig. Am niedrigsten ist die Strafe in Bosnien-Herzegowina mit mindestens 10 Euro, gefolgt von Lettland mit einem Pauschalbetrag von 15 Euro sowie Bulgarien, Malta, Serbien und der Türkei mit einer Mindeststrafe von 25 Euro.

Süd-Europa: Einsatz von Freisprecheinrichtung unterschiedlich geregelt

Autolenker, die dennoch nicht aufs Telefonieren während der Fahrt verzichten wollen, sollten eine Freisprecheinrichtung nutzen. Bezüglich deren Verwendung gibt es in den europäischen Ländern jedoch Unterschiede. In Griechenland beispielsweise, wo das Handytelefonieren mit 100 Euro bestraft wird, und in Serbien (ab 25 Euro) sind nur kabellose Freisprecheinrichtungen erlaubt, die via Bluetooth mit dem Mobiltelefon verbunden sind. In Spanien muss die Freisprechanlage sogar ins Fahrzeug eingebaut sein. Das Verwenden von Kopfhörern ist in den genannten Ländern verboten.

Nord-Europa: Schweden ohne Handyverbot, Finnland mit "Sonderregel"

"Zwar gibt es in Schweden kein ausdrückliches Handyverbot – gefährden Autofahrer durch Telefonieren am Steuer jedoch andere Verkehrsteilnehmer, hat das strafrechtliche Folgen", sagt ÖAMTC-Expertin Tauer. In Finnland wiederum gilt das Handyverbot sogar für Schneemobile und Traktoren – bis zu 115 Euro Strafe sind möglich. In Belgien darf man im Auto telefonieren, wenn man parkt oder jemanden ein- bzw. aussteigen lässt. Steht man allerdings im Stau oder bei einer Ampel, werden mindestens 110 Euro fällig. (red, derStandard.at, 20.08.2014)