Poysdorf - Die "Bürgerinitiative A5 Mitte" sei durch "massiven persönlichen Druck" dazu gebracht worden, ihre Beschwerden gegen den Weiterbau der Nordautobahn zurück zu ziehen, bedauerte die Umweltorganisation VIRUS in einer Aussendung am Mittwoch. Diese "Verfolgung Andersdenkender" wurde heftig kritisiert.

Als unmittelbare Folge würden nun die vom Amt der NÖ Landesregierung erlassenen "äußerst mangelhaften" Wasserrechts- und Naturschutzbescheide vorerst nicht weiter vom Bundesverwaltungsgericht überprüft, hielt VIRUS fest. Wie berechtigt die Einwände waren, sei allerdings exemplarisch am Beispiel des Nordabschnittes der A5 zu sehen: Hier wären zum Schutz der Gewässer verbesserte Entwässerungsanlagen Teil des Projektes geworden, die offenbar aus Kostengründen beim Mittelabschnitt nicht zum Einsatz kommen sollen.

"Jahrelange A5-Misere"

"Die lokale Bevölkerung wird nach wie vor für dieses Prestigeprojekt instrumentalisiert, indem man ihr die einzig rasch wirksamen Entlastungsmaßnahmen durch Verkehrsregelung vorenthält", meinte Sprecher Wolfgang Rehm. So liege für Poysdorf ein Entlastungspaket - mit u.a. Nachtfahrverboten - auf dem Tisch, das "unverständlicherweise" noch Monate geprüft werden soll. In Wahrheit sei die Politik für die "jahrelange A5-Misere" verantwortlich, indem u.a. Zeitpläne gestreckt worden seien. (APA, 20.8.2014)