London - Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen laut Insider-Informationen Fondsmanager stärker an die Kandare nehmen. So werde eine Erlaubnis für Aufsichtsbehörden erwogen, in Krisenzeiten direkt in die Geschäfte von Hedgefonds eingreifen zu können, sagten Branchen- und G20-Vertreter. Die Vorschläge seien bisher nur vage, sollten aber auf dem G20-Gipfel im November in Australien zur Diskussion vorgelegt werden. Bisher hatte der Finanzstabilitätsrat (FSB), der im Auftrag der G20 der Branche stärker auf die Finger schauen soll, eine Aufsicht mit weniger Eingriffsrecht geplant.

Doch die Absicht des FSB, vor allem die größten Fonds ins Visier zu nehmen, hatte die Branche gegen das Vorhaben aufgebracht. Dies sei der falsche Ansatz, hatte das Investment Company Institute (ICI) - eine Lobby-Gruppe der Fonds in den USA - argumentiert. Aus europäischen Branchenkreisen verlautete, dass gerade dieser massive Protest den FSB möglicherweise zu einer härteren Gangart veranlasst haben könnte. Der FSB lehnte eine Stellungnahme ebenso ab wie das ICI. Um nach der Krise von 2007 bis 2009 neue Verwerfungen im internationalen Finanzsystem zu verhindern, hatten sich die G20 zunächst um eine strengere Kontrolle der Banken bemüht und sich dann Hedgefonds zugewandt. (Reuters, 21.8.2014)