Wien - Die in die Insolvenz geschlitterte Elektrohandelskette Köck kann weitermachen. Die Gläubiger haben dem Sanierungsplan zugestimmt. Sie erhalten eine Quote von insgesamt 30 Prozent, wobei zehn Prozent rasch ausgezahlt werden sollen, der Rest innerhalb der nächsten zwei Jahre. Zur Auszahlung kommen rund zwei Mio. Euro, teilte der KSV1870 mit.

Der Wiener Traditionsbetrieb hatte sich zuletzt in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befunden und laut Gläubigerschützer kostendeckend gearbeitet. Vom Sanierungsverfahren waren 110 Gläubiger und 57 Beschäftigte betroffen, die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 4,6 Mio. Euro. Als Grund für die Insolvenz wurden erhebliche Umsatzeinbußen durch steigende Konkurrenz durch Billiganbieter und die rasche Schließung einer nach Ankauf eines Warenlagers in Berlin im Jahr 2012 eröffneten Filiale genannt.

Köck hatte sich damit heuer in eine Reihe von Insolvenzen im Elektrohandel eingereiht. Den Anfang machte der Wiener PC-Händler DiTech mit 522 Gläubigern und fast 37 Mio. Euro Schulden. Der ehemalige Vorzeigebetrieb wird nun teilweise von Mitbewerber e-tec weiter geführt, den Gläubigern droht der Totalausfall. Zeitgleich mit der Insolvenzmeldung von Köck gab auch der Apple-Händler mcworld/mcshark bekannt, dass er ein Sanierungsfall ist. Von der Pleite des Apple-Händlers ist auch der Steuerzahler direkt betroffen. 30 Prozent des Unternehmens hält nämlich der staatliche aws Mittelstandsfonds. Es wird eine Quote im einstelligen Bereich erwartet. (APA, 21.8.2014)