Die staatliche slowenische Telekom Slovenije hat im ersten Halbjahr 2014 einen leichten Rückgang beim Gewinn und Umsatz verzeichnet. Der Nettogewinn war mit knapp 31 Mio. Euro um 2 Prozent geringer als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz sank um 3 Prozent auf 384,9 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit.

Das operative Ergebnis (Ebit) fiel mit 34,2 Mio. Euro um 19 Prozent niedriger aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte unterdessen um 12 Prozent auf 111,2 Mio. Euro. Das Ergebnis sei den Erwartungen entsprechend, sagte Telekom-Chef Rudolf Skobe laut slowenischer Nachrichtenagentur STA. Skobe zufolge sind die Resultate der Halbjahresperioden 2013/2014 allerdings nicht direkt miteinander vergleichbar.

Wachstum

Die slowenische Telekom habe Wachstum in allen wichtigen Bereichen verzeichnet: im Mobilfunk, bei Breitbandanschlüssen sowie beim TV-Angebot. Allerdings sei das Resultat heuer durch Ereignisse beeinflusst worden, auf die das Unternehmen keinen Einfluss hatte, hieß es. Die Winterkatastrophe mit Eisregen, die Slowenien im Februar in Bann hielt, verursachte der Telekom einen Schaden von 6,5 Mio. Euro. Noch negativer wirkte sich der EU-Beitritt Kroatiens aus: der Umsatz aus Roaming und Frequenznutzung brach um 64 Mio. Euro ein.

Die Telekom Slovenije befindet sich derzeit im Privatisierungsverfahren, dessen Ausgang wegen des Regierungswechsels aber ungewiss ist. Der designierte Regierungschef Miro Cerar setzt sich nämlich für die Trennung des Unternehmens in einen Dienstleistungs- und einen Infrastrukturteil ein, um damit die Infrastruktur im Staatsbesitz zu behalten. Befürchtet wird, dass dies das Verkaufsverfahren verlangsamen und Investoren abschrecken könnte. Für die Telekom sei es schlecht, dass sich das Privatisierungsverfahren endlos hinziehe und sein Ausgang ungewiss sei, mahnte der Telekom-Chef am Donnerstag.

Früheren Medienberichten zufolge sind acht unverbindliche Angebote für den Kauf von 75 Prozent der Anteile an dem größten Telekommunikationsanbier im Land eingegangen, darunter drei aus der Branche, andere seien Finanzfonds. Als Favorit wird die Deutsche Telekom gehandelt, neben ihr sollen auch der größte russische Mobilanbieter MTS und der türkische Mobilfunkanbieter Turkcell für Telekom geboten haben. Verbindliche Offerten sollen voraussichtlich im Oktober erwartet. (APA, 21.8. 2014)