Telfs - Nach den Hakenkreuzschmierereien am über die Tiroler Landesgrenzen hinaus bekannten Minarett in der Gemeinde Telfs (Bezirk Innsbruck Land) durch unbekannte Täter hat der evangelisch-lutherische Superintendent der Diözese Salzburg-Tirol, Olivier Dantine, empört reagiert. "Die Hetze gegen eine religiöse Minderheit darf in unserem Land nicht kommentarlos hingenommen werden", erklärte Dantine.

"Islamfeindlichen Aktionen den Nährboden entziehen"

In einem Schreiben an den Vorsitzenden der Islamischen Religionsgemeinde Innsbruck, Burhan Türkmen, drückt der evangelische Superintendent seine Betroffenheit aus. Er zeigte sich solidarisch mit der Islamischen Religionsgemeinde, "in der Hoffnung, ein klein wenig zu einem Klima beizutragen, in dem solchen islamfeindlichen Aktionen der Nährboden entzogen wird" und derartige Aktionen nicht mehr toleriert werden.

Angebracht wurden die Hakenkreuze mit einem Durchmesser von etwa einem halben Meter mit schwarzer Farbe im Eingangsbereich (links und rechts der Eingangstüre), sowie auf den Mosaikfliesen. Das Landesamt für Verfassungsschutz leitete Ermittlungen ein.

Das umstrittene 15 Meter hohe Minarett mit Halbmond sorgte auch Jahre nach seinem 2006 fertiggestellten Bau an Stammtischen nicht nur in der Marktgemeinde immer wieder für hitzige Diskussionen. Ursprünglich hätte das Telfer Minarett 20 Meter hoch werden sollen. Nach Anrainerprotesten wurde es auf 15 Meter verkürzt. In seinem Inneren ist es mit traditionellen Kacheln ausgelegt. Dass in Telfs vom Minarett aus zum Gebet gerufen wird, wurde sogar im Grundbuch ausgeschlossen. In einer Eintragung wurde festgelegt, dass ein Muezzin dort nicht "tätig" werden darf. (APA, 21.08.2014)