Wien - Der frühere Leiter des Integrationsfonds, Alexander Janda, hat hohe Förderungen für Aktivitäten eines von ihm geleiteten Vereins lukriert. Wie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Anfragebeantwortung erklärte, flossen 2005 und 2006 insgesamt 464.710 Euro für eine Studie über Muslime und die Entwicklung eines Lehrgangs an den "Verein Kompetenzzentrum Integration und Sicherheit". Der Integrationsfonds zählt zum Innenministerium, Janda war vor seiner Tätigkeit für den Fonds in der VP-Zentrale als Referent beschäftigt.

Der Verein sei für die Aufträge "scheinbar extra neu gegründet worden", meinte die grüne Abgeordnete Alev Korun in ihrer Anfrage. Hellhörig wurde sie auch, weil im Budget nur ein Betrag von 5000 Euro veranschlagt war. Die Reaktion Mikl-Leitners darauf ist für Feinspitze. Die Kosten seien bei der Sicherheitsakademie verbucht worden, bei der es sich um eine "Flexiorganisation" handle. Deshalb seien die Beträge "virementfähig". Wer im Vereinsvorstand saß, beantwortet sie aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht. (as, DER STANDARD, 22.8.2014)