Neos-Bundesgeschäftsführer Feri Thierry und die Vorarlberger Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht.

Dornbirn - Wahlplakate interessieren in der Dornbirner Fußgängerzone fast niemanden. Die pinken Plakate, zur Präsentation für die Medien aufgebaut, verleiten nur einzelne Passanten zum Stehenbleiben. Sabine Scheffknecht, Spitzenkandidatin und Hauptperson auf den - wenig überraschend - pinken Plakaten, erklärt, was es mit dem pinken Stuhl auf Plakaten und im Tourgepäck auf sich hat. Den werde man durchs Land tragen als "Symbol für das Pinke im Leben" und weil man damit zeigen wolle, dass man nicht auf Sesseln klebe.

Gewinnspiel im Wahlkampf

Matthias Strolz, Wahlkampfhelfer auf mittelgroßen Plakaten, hält einen schwarzen Stuhl in die Luft. Was mit diesem Stuhl passiere, sei Rätselfrage eines Gewinnspiels, sagt Scheffknecht. Für das Spiel will man bei Wahlauftritten und über Facebook begeistern.

Inhaltlich verweisen die Plakate auf die Themen Bildung und Wirtschaft, die Neos fordern Schulautonomie, im wirtschaftspolitischen Fokus hat man die Kleinunternehmen, weniger Steuern, weniger Bürokratie lauten die Forderungen.

Spenden tröpfeln

200.000 Euro haben die Neos für ihren Wahlkampf budgetiert. "Das ist wenig, deshalb werden wir selbst Plakatständer sein und so viel wie möglich unterwegs sein", sagt Scheffknecht. Die Wahlkampfkosten müssen aus Spenden gedeckt werden. So locker wie im Nationalratswahlkampf fließen die in Vorarlberg aber nicht. 50.000 bis 60.000 Euro habe man bisher gesammelt, sagt Scheffknecht. Wenn das notwendige Budget nicht zustande komme, müsse man halt Schulden machen: "Wir gehen ins Risiko."

Aktuelle Umfragen sehen die Neos bei zehn Prozent. Parteiintern ist man weniger optimistisch und schon mit acht Prozent zufrieden. Schaffen möchte man auf jeden Fall drei Mandate und damit Klubstärke. (Jutta Berger, derStandard.at, 22.8.2014)