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Stephen King.

Foto: AP, Mori

Vor 40 Jahren erschien der Roman Carrie, in dem sich die gleichnamige 16-Jährige gnadenlos an den herzlosen Mobbern ihrer High School rächt. Seither prägt der Autor Stephen King die Populärkultur – Grund genug für eine Doku. Meister des Grauens – Thomas Gottschalk präsentiert Stephen King war am Donnerstagabend auf Vox zu sehen. Auch deren Spielfilmlänge – so viel wird in den ersten Minuten deutlich – ist nicht übertrieben.

Der 66-jähre King ist Dauergast auf den Bestsellerlisten, kein Autor wurde öfter verfilmt. Es ist eine enorme Liste an Referenzen aus dem Kino, Fernsehen und der Literatur, der die Doku gerecht zu werden versucht. Zu Recht hält sie sich etwas länger beim Disput zwischen Stanley Kubrick und Stephen King über The Shining auf – jene Verfilmung, mit der sich King auch bei jenen einen Namen machte, die Massentaugliches nur mit der Zange anfassen, was King nicht davon abhält, den Film nach wie vor für Müll zu halten.

Es gäbe also genug abzuhandeln. Doch was haben dann Moderator Jochen Bendel oder Schauspieler Hardy Krüger junior in der Doku zu suchen? Fernsehpromis werden schon seit einiger Zeit in diverse TV-Produktionen geholt, ohne viel mehr als ihren Namen beitragen zu können. Und so lässt man die Hobbypsychologen und Spontansoziologen auch hier mutmaßen – über Stephen Kings seelische Verfassung und darüber, weswegen sich Abermillionen den schaurigen Stress geben wollen. Selbst Gastgeber Thomas Gottschalk wird im Vergleich relativ selten dazu geschaltet.

Schade um die Doku und die ohnehin so selten ergriffene Gelegenheit, sich einem massenkulturellen Phänomen zu nähern. Denn populär heißt doch nicht, dass jeder etwas Erhellendes dazu sagen kann. (Beate Hausbichler, DER STANDARD, 23./24.8.2014)