Wien - Ein gutes halbes Jahr nach der Umstellung der Bundesbuchhaltung auf elektronische Rechnungen (E-Rechnung) hat sich das neue System offenbar noch nicht durchgesetzt. Von rund 77.000 Bundeslieferanten haben sich erst 20.000 im neuen System registriert, schreibt der "Trend".

Vor allem für Klein- und Mittelbetriebe erweise sich das seit Jahresanfang verpflichtende neue Verfahren als hohe Hürde. Auch die Wirtschaftskammer halte die Abwicklung für zu umständlich und fordere Ausnahmen für Kleinunternehmen.

"Selbst einzelne Bundesstellen, wie der sogenannte Auftragnehmerkataster Österreich, eine zentrale Abwicklungsstelle für die Einkäufe des Bundes, verweigern die E-Rechnung", heißt es in der "Trend"-Vorabgeschichte. Geschäftsführer Alfred Jöchlinger wird mit den Worten zitiert: "Die jetzige Form ist für viele Kunden viel zu kompliziert. Außerdem: Eine Lösung, die nur über Zwang funktioniert, ist die schlechteste aller möglichen Varianten."

Das Staatssekretariat der zuständigen Sonja Steßl verweise hingegen darauf, dass seit Jahresbeginn 440.000 E-Rechnungen eingelangt seien. Allerdings, so der "Trend", wickle der Bund nach Schätzungen jährlich acht bis neun Millionen Rechnungen ab. Es seien auch nur 4,6 Mio. Euro Einsparungen budgetiert, satt der ursprünglich geplanten 71 Mio. Euro. (APA, 24.8.2014)