London/Bagdad/Kirkuk - Britische Geheimdienste haben den Mörder des US-Journalisten James Foley identifiziert: Nach Angaben der britischen Sunday Times soll es sich um einen 23-jährigen Londoner handeln. Die Zeitung berief sich in ihrem Bericht vom Sonntag auf namentlich nicht genannte hohe Regierungsquellen. Weitere Einzelheiten seien aber von den Quellen nicht weitergegeben worden, schrieb die Zeitung.

Großbritannien tue alles, um den Mann zu identifizieren, sagte der britische Botschafter in den USA, Peter Westmacott, zu CNN Dabei würden modernste Technologien wie etwa zur Stimmerkennung eingesetzt.

Der Mann habe vor wenigen Tagen über den Internetdienst Twitter ein Bild von sich selbst verbreitet, auf dem er einen abgetrennten Kopf hochhält, heißt es in dem Bericht. Nach dem mutmaßlichen Mörder werde bereits gefahndet.

Die fundamentalistische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) hatte Foley als Rache für die US-Luftangriffe im Nordirak ermordet und ein entsprechendes Video am vergangenen Dienstag im Internet verbreitet. Der amerikanische Journalist war im November 2012 in Syrien verschwunden.

Wie in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern wächst aus gegebenem Anlass auch in Großbritannien die Sorge vor einer Bedrohung durch heimkehrende Islamisten aus Syrien. Die Regierung kündigte neue Gesetze an, um gegen radikale Islamisten im Land vorgehen zu können. Innenministerin Theresa May stimmte die Briten in einem Gastbeitrag für die Zeitung Daily Telegraph auf einen jahre-, vielleicht sogar jahrzehntelangen Kampf gegen eine "tödliche Extremistenideologie" ein. (red, DER STANDARD, 25.8.2014)