Abuja - Das nigerianische Militär hat das von der Islamistengruppe Boko Haram in einer von ihr eroberten Stadt ausgerufene "Islamische Kalifat" zurückgewiesen. Diese Erklärung bedeute gar nichts, erklärte ein Armeesprecher am Sonntag. Die Souveränität und die territoriale Integrität des Landes seien nach wie vor "intakt", hieß es.

Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau hatte zuvor in einem fast einstündigen Video erklärt, nach dem "Sieg" seiner Kämpfer im nordöstlichen Gwoza habe die Stadt im Bundesstaat Borno "nichts mehr mit Nigeria zu tun". Gwoza sei nun "Teil des Islamischen Kalifats". UN-Vertretern zufolge war Gwoza in diesem Monat von Boko-Haram-Kämpfern erobert worden, die Armee bereitet aber offenbar eine Rückeroberung vor.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete sie bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 10.000 Menschen.

Ob das "Islamische Kalifat" unahbhängig vom "Islamischen Staat" in Syrien und im Irak ausgerufen wurde, ist unklar. Mitte Juli sagte Boko Haram der IS ihre Unterstützung zu.(red/APA, 25.8.2014)