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Nach dem Tod von Savita Halappanavar, die an einer Blutvergiftung nach einer Fehlgeburt starb, gab es bereits Proteste. 2013 trat schließlich ein Gesetz in Kraft, das das Abtreibungsverbot im Falle einer Gefährdung der Mutter aufheben soll.

Foto: ap/Shawn Pogatchnik

Die "Irish Times" berichtete letzte Woche von einer jungen schwangeren Frau, der ein Schwangerschaftsabbruch durch Verzögerung verwehrt wurde. Die Frau wurde vergewaltigt und gab an, wegen dieser Schwangerschaft sterben zu wollen.

Frau trat in Hungerstreik

In Irland sind Abtreibungen verboten, außer wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, das impliziert auch Suizidgefahr. Um dies festzustellen, sollen die Frauen begutachtet werden – eine Prozedur, die sich im Falle der Frau bis zur 24. Schwangerschaftswoche hinzog. Erst wurde sie von einer privaten Beratungsstelle betreut, einige Woche später von Psychiatern und Gynäkologen, die erst eine legale Abtreibung verweigerten.

Die Frau trat schließlich in einen Hungerstreik. Nachdem ihr Ärzte einen Abbruch in Aussicht stellten, nahm sie schließlich wieder Nahrung und Flüssigkeit zu sich. Doch dann entschieden die Ärzte, einen Kaiserschnitt durchzuführen - inzwischen war die Frau in der 24. Schwangerschaftswoche. Der Säugling befindet sich derzeit im Brutkasten.

Pro Choice-Proteste in Dublin

Dieser Fall hat die Debatte um die restriktive Regelung zum Schwangerschaftsabbruch erneut entfacht. Die Aussetzung des Verbotes des Schwangerschaftsabbruches aufgrund einer Gefährdung der Mutter ist erst seit 2013 in Kraft. Tragische Vorfälle gab es bereits in der Vergangenheit: 2012 starb Savita Halappanavar an einer Blutvergiftung nach einer Fehlgeburt. Die Ärzte verweigerten nicht nur den Schwangerschaftsabbruch, sondern verabsäumten es auch, ihren nicht mehr überlebensfähigen Fötus zu entfernen.

Tausende gingen vergangene Woche in Dublin auf die Straße. "Weder der Staat noch die Kirche" sollen über das Schicksal von Frauen entscheiden dürfen, so die Demonstrierenden. (red, dieStandard.at, 25.8.2014)