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Gerald Baumgartners Werkl läuft noch nicht. Das soll sich demnächst ändern.

Foto: APA/Punz

Wien - Nichts Neues in Wien-Favoriten. Auch nach der 6. Runde der Fußball-Bundesliga suchte die Austria kopfschüttelnd nach Gründen, warum man - als mittlerweile einziges Team - noch sieglos ist. Das 2:2 in der heimischen Generali-Arena im 310. Wiener Derby gegen Rapid sah man im Lager der auf Tabellenplatz acht liegenden Violetten als Selbstfaller, schließlich wurde zweimal eine Führung verjuxt.

Bei Austrias Neo-Trainer Gerald Baumgartner kommen nach fünf Unentschieden und einer Niederlage offenbar leichte Bedenken bezüglich Jobsicherheit auf. "Wenn ich das überlebe und noch eine Zeit lang dableiben darf, dann wird das Werkl bald zu rennen beginnen. Und dann werden wir mit dem Gewinnen anfangen", ließ Baumgartner wissen.

"Nicht besonders lustig"

Die Sorgen dürften noch unbegründet sein. Die Chefetage der Austria mit den Vorständen Thomas Parits und Markus Kraetschmer hat bereits mehrfach betont, dass Baumgartner jene Zeit bekommen werde, die er brauche. Baumgartner bezeichnete die Lage der Austria als "nicht besonders lustig". "Der Druck steigt natürlich mit jedem Spiel, das wir nicht gewinnen. Jede Woche reden wir davon, dass wir gewinnen hätten müssen. Aber die Realität ist, dass wir in der Tabelle irgendwo herumgurken", betonte Baumgartner.

Dabei begann das Derby aus Austria-Sicht optimal, Alexander Gorgon gelang nach 17 Sekunden das 1:0 und damit das schnellste Tor der Bundesliga-Derby-Geschichte. "Das ist eine schöne Statistik, aber das ist nur eine Randnotiz. Ich hätte lieber später getroffen und gewonnen", meinte Gorgon, der über die Ursachen der Sieglosigkeit meinte: "Viele Dinge werden etwas zu verkrampft versucht. Uns fehlt ein bisschen der kühle Kopf. So müssen alle geduldig bleiben, wir und die Fans."

Schnitzer von Leitgeb

Austrias Pechvogel am Sonntag war Mario Leitgeb, sein defensives Blackout auf der rechten Abwehrseite ermöglichte Rapid den späten Ausgleich durch Stefan Schwab (85.). "Das geht auf meine Kappe, dass wir nicht gewonnen haben. Wenn ich den Ball einfach nur wegschieße, gehen wir als Sieger vom Platz. Ich wollte den Gegner anschießen und ein Out herausholen", meinte der 26-jährige Steirer nach seinem kapitalen Schnitzer.

"Dass wir uns durch einen individuellen Fehler von der Siegerstraße abbringen lassen, ist natürlich bitter. Aber der Leiti ärgert sich darüber sowieso am meisten", meinte Baumgartner, der sich vor allem über die zahlreichen vergebenen Konterchancen aufs 3:1 ärgerte. "Ich kann mir einfach nicht erklären, warum wir den Sack nicht zugemacht haben. Wir können offensiv leider noch nicht unsere wahre Qualität abrufen", sagte der Salzburger.

Neun Ligaspiele ohne Sieg

Die Austrianer sind saisonübergreifend mittlerweile neun Ligaspiele ohne Sieg, gegen Rapid hat man sechsmal in Serie nicht gewonnen. Dass sich die Austria in einer Krise befindet, bestritt Kapitän Manuel Ortlechner aber. "Man kann lediglich von einer Resultatskrise sprechen. Die Leistungen sind nicht so schlecht und stimmen mich positiv." Die nächste Chance auf den ersten Sieg, gleichzeitig die letzte vor der Länderspiel-Pause, bietet sich der Austria am Samstag auswärts gegen die Admira. (APA, 25.8.2014)