Die Internationale Funkausstellung IFA in Berlin wird heuer 90 Jahre alt und ist damit eine der ältesten deutschen Industriemessen. Die 54. Auflage geht für das breite Publikum am 5. September an den Start, zwei Tage vorher für die Fachpresse.

Erstmals öffnete die Funkausstellung am 4. Dezember 1924 ihre Pforten, damals im Haus der Funkindustrie auf dem heutigen Berliner Messegelände. Damals zeigten die 268 Aussteller Röhrenempfänger und Detektoren, das waren einfache Empfangsgeräte für Radiosendungen. Es kamen mehr als 170.000 Besucher. Im Jahr 2013 wurden 240.000 gezählt.

Die IFA ist einer der größten Branchentreffs der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. Seit 2008 sind auch Elektrohausgeräte wie Geschirrspüler und Staubsauger zu sehen. Auf der seit 2005 wieder jährlichen Messe ordert der Handel vor allem für das Weihnachtsgeschäft.

Volksempfänger

Die Geschichte der IFA spiegelt die Entwicklung der Unterhaltungselektronik. 1926 gab es die erste Live-Rundfunksendung vom Messegelände. 1928 wurden die ersten Fernsehgeräte vorgestellt. Von 1933 bis 1939 propagierten die Nazis auf der IFA ihre Volksempfänger. Bis zum Zweiten Weltkrieg fand die IFA jährlich statt, ab 1950 alle zwei Jahre an verschiedenen Orten, seit 1971 ist sie wieder in Berlin.

Anfang der 60er-Jahre begann der Kassettenrekorder seinen Siegeszug. 1967 startete der damalige Vizekanzler und spätere Bundeskanzler Willy Brandt auf der Funkausstellung das Farbfernsehen in Deutschland. Mitte der 70er-Jahre wurden kabellose Fernbedienungen zum Renner.

Weitere Höhepunkte waren der Videotext 1977, die Compact Disc (CD) ab 1981, digitale Kameras 1997, die ersten Flachbildschirme 2001 und Navigationsgeräte 2007. Seit zehn Jahren erobern mobile Computer, vom Laptop bis zum Smartphone, die Welt. Die Bildschirme werden größer, ihr Bild schärfer. Fernsehen und Internet wachsen zusammen. (APA, 25.8. 2014)