Wien - Die Autoindustrie hat die Finanzkrise hinter sich gelassen. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie der Boston Consulting Group (BCG). Nur wenige Branchen hätten sich eindrucksvoller von der Krise erholen können, wie die Automobilindustrie, heißt es. Sowohl Hersteller als auch Zulieferer erreichten im Fünfjahresmittel Erträge, die deutlich über den durchschnittlichen Erträgen in 26 anderen Branchen lagen. "Von 2009 bis 2013 erzielten die Hersteller eine mittlere jährliche Aktienrendite von 29 Prozent, Zulieferer von 33 Prozent.
Hersteller, die sich auf die Emerging Markets konzentrierten, erzielten eine mittlere Aktienrendite zwischen 36 und 49 Prozent und schufen in erster Linie Wert durch das Zusammenspiel von Margenverbesserung und Umsatzwachstum. Autohersteller mit globalem Fokus auf Industrieländer erzielten mit 23 bis 35 Prozent eine geringere durchschnittliche Rendite, und ihre Wertschaffung stützte sich größtenteils auf die Steigerung ihrer Gewinnmargen, weniger auf einen Umsatzanstieg.
Das nun erreichte gute Niveau zu halten, werde aber nicht leicht sein, sagt Thomas Dauner, Seniorpartner und Automobilexperte bei BCG. "Hersteller und Zulieferer müssen im Hinblick auf Innovation Prioritäten setzen, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden." Für die Hersteller tauchen zudem neue Probleme auf. Am immer wichtiger werdenden Markt in China prüft die Wettbewerbsbehörde die Preispolitik. Zuletzt musste BMW wegen Verstößen gegen Anti-Monopolgesetze Strafe zahlen. (bpf, DER STANDARD, 26.8.2014)