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Die EU plant für den Winter vor. Ihre Mitgliedsstaaten sind stark von russischem Gas abhängig.

Foto: reuters/garanich

Berlin - Angesichts des Gasstreits zwischen Moskau und Kiew will EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Ukraine notfalls mit Gas aus EU-Staaten versorgen lassen. "Notfalls muss es möglich sein, Gas aus EU-Staaten in die Ukraine zu leiten", sagte Oettinger der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe).

Die Gasspeicher in der Ukraine seien derzeit etwa zur Hälfte voll. Bis zum Beginn des Winters müssten sie aufgefüllt werden. Die EU-Kommission bereitet derzeit Oettinger zufolge ein Krisenszenario für den Fall eines kompletten Stopps der russischen Gaslieferungen nach Europa vor. Dieses solle beim EU-Gipfel im Oktober vorliegen.

Bulgarien und Slowakei ausgeliefert

Derzeit seien sechs EU-Mitgliedsstaaten zu 100 Prozent abhängig von Russland, sagte der Energiekommissar. Davon erhielten vier Länder direkt Gas aus Russland, also ohne Umweg über die Ukraine. "Die größte Gefahr sehe ich für den Fall, dass der Transit nicht mehr gesichert werden kann", sagte Oettinger der "Bild"-Zeitung. Das könnte verschiedene Gründe haben, beispielsweise Anschläge.

"Dann würden Bulgarien und die Slowakei komplett von Gaslieferungen abgeschnitten." Für diesen Fall müsse die EU vorsorgen, indem sie beispielsweise Gasumkehrflüsse in diese Länder ermögliche. Oettinger geht nach eigenen Angaben aber nicht davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin "Energielieferungen zu einem Instrument seiner Politik machen will". (APA, 26.8.2014)