Wien - Die Österreicher scheinen im Jahr 2014 im Privatleben öfter "sichere Häfen" anzusteuern. Bei den Eheschließungen gab es in den ersten sechs Monaten ein Plus von 6,5 Prozent, bei den eingetragenen Partnerschaften ein Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zu diesem Vorjahreszeitraum. Das teilte die Statistik Austria am Dienstag mit.

Die vorläufige Zahl der Eheschließungen betrug in ganz Österreich demnach im ersten Halbjahr 17.150 (Jänner bis Juni 2013: 16.104). Damit setzte sich der seit 2009 beobachtbare Trend tendenziell steigender Heiratszahlen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 vorläufig weiter fort (2009: plus 0,7 Prozent bzw. 2010 und 2012: je plus 5,9 Prozent). Ein Minus hatte es in diesem Zeitraum in den Jahren 2011 (minus 3,0 Prozent) und 2013 (minus 6,4 Prozent) gegeben.

Das Plus in diesem Jahr wurde in allen Bundesländern außer dem Burgenland registriert (minus 1,2 Prozent). Deutlich mehr Trauungen als im ersten Halbjahr 2013 gab es in Vorarlberg (plus 17,6 Prozent) und Tirol (plus 10,8 Prozent). Allerdings: Im Jahresabschnittsvergleich (Juli 2013 bis Juni 2014) war die vorläufige Summe der in Österreich geschlossenen Ehen mit 37.176 um 0,8 Prozent niedriger als in der vorangegangenen Zwölfmonatsperiode (Juli 2012 bis Juni 2013: 37.463).

Karte: Alle Eheschließungen und Verpartnerungen des Jahres 2013

Wie viele Paare im vergangenen Jahr geehelicht bzw. verpartnert wurden, zeigt folgende Grafik:

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Eine ähnliche Tendenz gab es im ersten Halbjahr 2014 bei den eingetragenen Partnerschaften. Von Jänner bis Juni 2014 trafen einander insgesamt 181 gleichgeschlechtliche Paare bei den zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden eintragen. Gegenüber den vorläufigen Daten des ersten Halbjahres 2013 (172 Paare) war das ein Plus von 5,2 Prozent.

Wie die vorläufigen Ergebnisse weiter zeigen, war dabei österreichweit das Geschlechterverhältnis fast ausgewogen: Der Anteil männlicher Paare betrug 50,3 Prozent. In Tirol trugen deutlich mehr männliche Paare (72,7 Prozent) ihre Partnerschaft ein, während es im Burgenland und in Oberösterreich deutlich mehr weibliche Paare (je 75 Prozent) waren. Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) aller eingetragenen Partnerschaften wurde von in Wien wohnhaften Paaren begründet (absolut 96, Anstieg um 15,7 Prozent). An zweiter Stelle folgte Niederösterreich mit 12,2 Prozent (22 bzw. plus 15,8 Prozent) und an dritter Stelle die Steiermark mit 9,9 Prozent (18 bzw. plus Prozent) der eingetragenen Partnerschaften. (APA, 26.8.2014)