Mit Kunst als Katalysator und unter Einbeziehung namhafter Experten und der Bevölkerung will die Ars Electronica heuer verändern und nennt sich selbstbewusst: "C ... what it takes to change". Zur Umsetzung begibt sich das Linzer Medienkunstfestival von 4. bis 8. September neben angestammten Spielorten in den öffentlichen Raum. Details wurden am Dienstag ihn einem Pressegespräch bekannt gegeben.

"Unsicherheit befördert die Kreativität"

"Rausgehen aus den Schneckenhäusern, hineingehen ins Geschehen", gibt der künstlerische Leiter Gerfried Stocker das Motto vor. Mögliche Unwägbarkeiten werden dabei bewusst in Kauf genommen: "Unsicherheit befördert die Kreativität", betonte Stocker. Kulturreferent Vizebürgermeister Bernhard Baier berichtete augenzwinkernd nicht nur von einem spannenden Versuch, dem Wetter zu trotzen, sondern vor allem Kunst im öffentlichen Raum stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Auf Regen sei man vorbereitet, es gebe für jedes Event einen entsprechenden trockenen Rückzugsort, so Stocker.

Geschäfte, Innenhöfe, Tiefgaragen und Straßen werden genauso bespielt wie Turnsäle und Klassenzimmer. So schlägt beispielsweise das Jugendfestival "Create Your World" mit insgesamt 45 Installationen die Zelte im Akademischen Gymnasium auf. Der Mariendom, schon in den vergangenen beiden Jahren Platz für Klanginstallationen, wird für die gesamte Veranstaltungsdauer Ausstellungshalle. Nahezu alle Locations werden bereits zum Festivalstart beim Opening-Parcours besucht. Über die Stadt verstreut ist auch der Future Innovators Summit, laut Stocker der "wichtigste und größte Programmpunkt": Internationale Fachleute aus den Bereichen Kunst und Design, Engineering, Start Ups und Social Activism diskutieren vier Tage lang Veränderungsprozesse, das Publikum kann sich aktiv einbringen.

Knappere öffentliche Mitte

Angesichts der vielen Veranstaltungsorte fällt in diesem Jahr auch das Führungs- und Vermittlungsprogramm "We guide you" umfangreicher aus, acht verschiedene Thementouren werden angeboten. Mit ein Grund für die Einbindung zahlreicher Partner sind knappere öffentliche Mittel: Im Vorjahr hat es rund 1,2 Millionen Euro ausgemacht, heuer sind es laut Stocker 20 Prozent weniger. Statt beim Programm zu sparen, setze man auf eine "Vorwärtsstrategie" und Kooperationsprojekte, erklärte er. (APA, 26.8. 2014)