Tripolis - Islamistische Milizen haben das Haus des libyschen Ministerpräsidenten Abdullah al-Thinni in Tripolis angezündet. Das bestätigte die libysche Regierung am Dienstag in einer offiziellen Erklärung. Demnach griffen Kämpfer der islamistischen Koalition Fajr Libya (Libysche Morgendämmerung) den Wohnsitz Al-Thinnis am Montagabend gezielt an.

Das Islamistenbündnis hatte am Wochenende nach blutigen Kämpfen den Flughafen von Tripolis eingenommen. Laut der Regierungserklärung attackierten die Extremisten am Montagabend auch Häuser weiterer "Minister, Beamter und Aktivisten der Zivilgesellschaft". Die Bewohner seien geflohen. Al-Thinni selbst befand sich zu dem Zeitpunkt laut Medien im 1.000 Kilometer entfernten Tobruk.

Bereits im April hatten Bewaffnete Al-Thinnis Familie attackiert. Er kündigte daraufhin seinen Rücktritt vom Amt als Regierungschef an. Al-Thinni wollte den Posten nur solange beibehalten, bis das im Juni neu gewählte Parlament einen Nachfolger bestimmt. (APA, 26.8.2014)