Die Uniqa will wegen des verlorenen Geldes durch den Hypo-Schuldenschnitt klagen.

Wien - Der heimische Versicherungskonzern Uniqa musste im ersten Halbjahr 19 Millionen Euro wegen der Hypo abschreiben. Das will man nicht auf sich sitzen lassen. "Wir werden klagen", sagte Uniqa-Chef Andreas Brandstetter zur APA, "denn das ist eine kalte Enteignung von Kundengeldern." Auf die genaue Vorgangsweise zum Hypo-Schuldenschnitt habe man sich noch nicht festgelegt, "wir prüfen das sehr intensiv und werden das in den nächsten Wochen entscheiden".

Offen sei etwa auch noch, ob man die rechtlichen Schritte allein oder gemeinsam mit anderen Betroffenen unternehme. Die Uniqa wolle "den bestmöglichen Weg für ihre Kunden finden". Konkurrent VIG hatte am Dienstag angekündigt, in den nächsten Wochen gegen das Hypo-Sondergesetz mit einer Individualbeschwerde vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH) gehen zu wollen.

Gemeinsam oder alleine

Der Versicherungskonzern Uniqa hat im ersten Halbjahr vor Steuern weniger verdient. Die Prämieneinnahmen stiegen dagegen um zwei Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, wie die Firma am Mittwoch mitteilte. Der Vorsteuergewinn sank im Jahresvergleich um 7,7 Prozent auf 181,4 Millionen Euro. Allerdings hatte Uniqa 2013 vom Verkauf einer Hotelgruppe profitiert. Bereinigt um diesen Effekt legte das Ergebnis um 24,7 Prozent zu.

Der Versicherungskonzern bekräftigte trotz schlechter Zahlen dennoch den Ausblick: Im laufenden Jahr will er den unbereinigten Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahreswert von 305,6 Millionen Euro deutlich steigern. Uniqa ist neben Österreich auch in Zentral- und Osteuropa vertreten und verkauft Versicherungen auch über den Großaktionär Raiffeisen. (APA, 27.8.2014)