Jerusalem/London - Die Wiederbesetzung von Gaza wurde von der israelischen Regierung "ernsthaft erwogen", falls die Raketenangriffe der Hamas angedauert hätten. Die Möglichkeit bestehe nach wie vor, sagte der auch für internationale Beziehungen zuständige israelische Geheimdienstminister Yuval Steinitz laut einer Vorabmeldung gegenüber dem BBC-Interview-Format "Hardtalk.

Steinitz betonte, er könne nicht ins Detail gehen: "Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass dies ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, und ich kann Ihnen sagen. Wenn die Hamas ihre Raketenangriffe auf Israel für weitere Wochen und Monate fortgesetzt hätte, glaube ich, dass dies die einzige Alternative wäre."

Keine Kooperation mit UNO

Als Hardtalk-Moderator Stephen Sackur ihn fragte, ob dies immer noch passieren könne, fügte er hinzu: "Nun, wenn die Hamas die Beschüsse wieder aufnehmen würde und uns keine Wahl ließe."

Das Interview wurde für das BBC-World-News-Interview-Format Hardtalk am Mittwoch in Jerusalem aufgenommen. Der israelische Minister sagte außerdem, er glaube nicht, dass sein Land mit einer Untersuchung des jüngsten Konfliktes durch die UNO kooperieren würde, da dies eine "Doppelmoral" wäre. Er räumte jedoch ein, dass die Reputation Israels beschädigt worden sei. Dies sei "frustrierend" und "schwer verständlich", wenn andere westliche Demokratien gegen den Terrorismus kämpften.

Das Interview wird in voller Länge am Donnerstag auf BBC World News ausgestrahlt. (APA, 27.8.2014)