Berlin - Zu einigen Turbulenzen dürfte es am Freitag bei der Lufthansa-Tochter Germanwings kommen - und diese beginnen für die Passagiere schon am Boden. Denn nachdem eine neue Verhandlungsrunde zwischen dem Lufthansa-Management und der Gewerkschaft Cockpit am Donnerstag scheiterte, streiken die Piloten bereits am Freitag zwischen 6 und 12 Uhr.

An sieben deutschen Flughäfen sind nach Angaben der Lufthansa 164 Flüge und damit 15.000 Passagiere betroffen. Der Großteil davon sind Inlandsflüge. Um den Schaden möglichst gering zu halten, setzt die Lufthansa bei Verbindungen in Urlaubsorte Piloten ein, die eigentlich im Management des Konzerns arbeiten. Auch will sie von anderen Fluggesellschaften Flugzeuge mieten und bietet ihren Passagieren den Umstieg auf die Deutsche Bahn an. Acht Österreich-Flüge wurden schon am Donnerstag gestrichen.

Streit um Pensionen

Der Streit, der Europas größte Airline auf Trab hält, dreht sich immer noch um die Pensionsregelungen für die 5400 Piloten bei der Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo. Bis Ende 2013 konnten Piloten schon mit 55 Jahren in Pension gehen und bekamen bis zum Beginn der staatlichen Pensionszahlungen eine Übergangsvorsorge der Lufthansa.

Die Lufthansa will das Pensionsantrittsalter erhöhen und die Piloten an der Übergangsfinanzierung beteiligen. Das jedoch lehnt die Gewerkschaft Cockpit mit Hinweis auf die gesundheitlichen Schäden durch lange Arbeitszeiten ab. Im April hatten die Piloten deshalb für drei Tage gestreikt. Es war der längste Ausstand in der Lufthansa-Geschichte. Damals fielen 3800 Flüge aus, 425.000 Passagiere waren betroffen. (bau, DER STANDARD, 29.8.2014)