Berlin - Die rund 150.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland bekommen 2015 rund 800 Millionen Euro mehr Honorar. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Mittwoch in Berlin geeinigt. Die Ärztevertreter hatten ursprünglich mehr gefordert.

Der Honorarzuwachs fällt damit im kommenden Jahr etwa so hoch aus wie in diesem Jahr. Den Angaben zufolge steigt der sogenannte Orientierungswert um 1,4 Prozent. Das entspreche einem Plus von 420 Millionen Euro, wie GKV-Sprecher Florian Lanz sagte. Der Orientierungswert ist die bundesweit gültige Basis für die Vergütung ärztlicher Leistungen. Er kann auf Landesebene noch durch Zuschläge erhöht werden.

Regionale Besonderheiten finden Berücksichtigung

Zudem stellen die Kassen weitere 132 Millionen Euro für die fachärztliche Grundversorgung und ebenso viel für die Förderung unter anderem von Hausbesuchen bereit. Hinzu kommen noch rund 120 Millionen Euro zum Ausgleich für den steigenden Behandlungsbedarf der Versicherten.

Der Einigung auf Bundesebene folgen nun weitere Verhandlungen zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen auf Landesebene. Dabei werden auch regionale Besonderheiten berücksichtigt, etwa die Altersstruktur und die Häufigkeit von Erkrankungen. Erst dann steht fest, wie hoch das Honorarplus für die einzelnen Ärzte und Ärztinnen tatsächlich ausfallen wird. (APA/AFP, derStandard.at, 28.8.2014)