Klappe, Schnitt

Kleine Klappe, viel dahinter: Diese Dreifachspitzerdose mit Scharnier bietet massig Platz für das beim Bleischürfen typischerweise anfallende Abraummaterial. Zudem sind die drei unterschiedlich großen Löcher für dicke wie dünne Grafit- und Buntstifte derart präzise gefertigt, dass nach nur drei bis vier Umdrehungen ein spitzes Ergebnis vorliegt. Mit Elektromotor geht's auch nicht flotter.

Dreifachspitzerdose Colour Grip von Faber Castell, Thalia: € 3,35

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Amtlich kurbeln

Wäre das eine Peer-Group-Review für Magistratsbeamte, bekäme dieses Ding ung'schaut Bestnoten - allein für amts- authentisches Mausgrau. Da diese Untersuchung aber fast so penibel ist wie eine Atomwaffeninspektion, muss man sagen: Das Kurbeln geht nicht flüssig von der Hand - beim Drehen gibt's Hacker. Pro: verstellbare Stiftstärke und Fixierung für mehr Halt am Arbeitsplatz.

Dahle 133 Bleistiftspitzmaschine, Gerstaecker Künstlerbedarf: € 8,03

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Späne im All

Haha, ein Raumschiff, bei dem das Fenster aufgeht. Das spacige Modell "Shuttle“ von Aristo hat einige tadellose Ansätze beim Produktdesign vorzuweisen: Die gummierte Griffleiste am Rand, diesfalls in Gelb, ermöglicht tatsächlich den sicheren Grip von Zeigefinger und Daumen der Spitzerhaltehand. Die andere Hand hat nicht viel zu tun: Drei Dreher, und der Stift ist spitz wie die Donau-Gemeinde in der Wachau.

Das Fensterl allerdings, das das Herausfallen hölzernen Restmülls verhindern soll, geht mangels Raum im "Raumfahrzeug" in dem Moment auf, in dem zum ersten Mal gedreht wird. Achtung: Späne im Weltall!

Spitzer "Shuttle“, Spar: € 0,99

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Einfach, spitze

Magnesium soll gut für die Muskeln sein, und tatsächlich: Mit minimalem körperlichem Aufwand wird der Bleistift im Klassiker aus Leichtmetall geschärft. Das Ding ist sogar Träger eines Öko-Labels, weil man die Klinge tauschen kann und stumpfe Spitzer darob nicht gleich zum "alten Eisen" gehören. Aber: Sauber wird die Spitze nur bei konstantem Dreh- und Krafteinsatz.

KUM 400-1K, Anspitzer, einfach, keil, Müller: € 0,49

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Weichei in Pink

Plastik in Pink mag ja unter Buben ein Statement sein, aber genderneutrale Erziehung darf bei der Wahl eines Spitzers einfach kein Kriterium sein! Modell "Softie“ von Kum wird seinem Namen nämlich leider gerecht, und das bestimmt auch in Hellblau. Schiebt man den Stift oben rein, kratzt dieses Weichei in Feinripp nur oberflächlich am Holz, vermutlich wurde sein Klingen-Körper nicht ausreichend gestählt.

Erst ab der vierten, fünften Umdrehung des Griffels bekommt das Ding ein wenig mehr Biss. Schade: Optisch ist er zwar ein echtes Kultobjekt unter Tafelklasslern der 1980er-Jahre, aber retro-geile Eltern können ihren Kindern damit wohl nur ein sehr entschärftes Spitzerlebnis erkaufen.

Kum "Softie“, Thalia: € 3,10

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Drehen wurmt

Anfangs: echte kindliche Freude über die Pirouetten, die der Stift in dem von vier (!) Batterien betriebenen Spitzer iPoint Curve drehte. Dann: ebenso ungekünstelter Wiener Grant über Kerben am Griffel. Erst in weiteren Anläufen ohne Handbuch kapiert: Der Stift muss festgehalten werden, sehr fest. Fazit: Super-saubere Bleispitze, wenn man (oder der Stift) nicht vorher durchdreht.

Westcott E-55020 00 iPoint Curve, über Amazon: € 17,98

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler