Wie die Zukunft der Hochhäuser aussehen könnte, zeigen Pläne eines mexikanischen Architekturbüros für einen Wolkenkratzer in Hongkong

Bei den Zukunftsvisionen des mexikanischen Architekturbüros Cachoua Torres Camilletti für das "Living Skyscraper Project" in Hongkong bekommt der Begriff "Mischnutzung" eine ganz neue Bedeutung: Neben Büros und Wohnungen soll nämlich auch für Energiegewinnung und Landwirtschaft Platz sein.

So soll es am Dach der beiden Wolkenkratzer, die sich spektakulär umeinander schlingen, Reisterrassen geben, auf einigen der 92 Stockwerke sogar Fischfarmen.
Das Gedankenexperiment der Architekten sieht zwar nicht so aus, soll aber tatsächlich realistisch sein: Die Verbindungsbrücken zwischen den beiden 412 Meter hohen Türmen sorgen für die nötige Stabilität. Der breitere Turm soll Büro- und Gewerbeflächen haben, der schmälere zum Wohnturm werden. Ein Teil der Außenwand ist verglast, einer wird als vertikaler Garten genutzt. Auch Algenfassaden sowie Züge oder Busse zwischen den Bauten sind angedacht.

Das Projekt soll außerdem Energie produzieren - erneuerbare Energien sind derzeit laut den Architekten aber wirtschaftlich noch nicht praktikabel, weshalb sie auf Atomkraft setzen wollen - "aber nicht in ihrer heutigen Form", heißt es in einer Aussendung. Das Atomkraftwerk im Keller soll aber nur eine Übergangslösung sein, bis erneuerbare Energie wirtschaftlich praktikabler ist.

Ob sich dafür Investoren finden lassen, ist offen. Der Auftraggeber wird geheimgehalten. In die Shortlist des heurigen World Architecture Festivals hat es das Projekt aber auf jeden Fall geschafft. (zof, derStandard.at, 30.8.2014)
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