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Fahrzeuge der United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) an der Grenze zu Israel, 28. August 2014.

Foto: AP Photo/Ariel Schalit

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Ein Blick über die Grenze: syrische Rebellen kontrollieren den Übergang

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Damaskus - Radikale Islamisten haben auf den Golanhöhen im Süden Syriens Mitglieder der UNO-Beobachtermission in ihre Gewalt gebracht. Sie werfen ihnen vor, syrischen Soldaten Schutz gewährt und sie medizinisch versorgt zu haben.

Ein UNO-Sprecher bestätigte am Donnerstag, dass 43 Blauhelme, die von den Fidschi-Inseln stammen, entführt wurden. 81 philippinische UN-Soldaten können derzeit ihre Stellungen in Al-Ruwayhinah und Burayqah nicht verlassen.

Nach Angaben des Ministerpräsidenten der Fidschi-Inseln, Voreqe Bainimarama, laufen bereits Verhandlungen für die Freilassung der entführten Blauhelme. "Ich möchte den Familien der Soldaten versichern, dass wir alles tun, was möglich ist, um ihre sichere Rückkehr zu gewährleisten", erklärte er. Der UN-Sicherheitsrat forderte die "bedingungslose und sofortige Freilassung" der Blauhelmsoldaten.

USA machen Al-Nusra-Front verantwortlich

Die USA haben die islamistische Al-Nusra-Front für die Tat verantwortlich gemacht. Washington verlange die "bedingungslose und sofortige Freilassung" der Blauhelme, erklärte am Donnerstag das Außenministerium in Washington.

Die Entführung der UN-Soldaten gehe auf das Konto "nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen, darunter die vom UN-Sicherheitsrat als Terrorgruppe eingestufte Al-Nusra-Front". Diese ist der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al Kaida.

Philippinen wollten Blauhelme abziehen

Die UNO-Soldaten des philippinischen Kontingents hätten demnächst aus Sicherheitsgründen abgezogen werden sollen.

Derzeit sind nach UN-Angaben 1.223 Blauhelmsoldaten an der Mission beteiligt. Sie stammen aus Indien, Irland, Nepal, den Niederlanden, den Fidschi-Inseln und von den Philippinen.

Rebellen kontrollieren Grenzübergang

Am Vortag hatten Al-Nusra-Milizen zusammen mit anderen Aufständischen in Quneitra den Übergang zu den von Israel besetzen Golanhöhen eingenommen. Die Blauhelme wurden nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium in Wien nahe Quneitra an der sogenannten "Position 27" festgesetzt, die bis Juni 2013 von Blauhelmen aus Österreich gehalten worden war.

Österreich zog Blauhelme 2013 ab

Bereits im Juni 2013 hatten syrische Rebellen die Kontrolle über den dortigen Grenzübergang übernommen, Österreich zog seine Beobachter in der Folge, unmittelbar vor den Nationalratswahlen, ab.

In Syrien tobt seit mehr als drei Jahren ein Aufstand gegen Präsident Bashar al-Assad, der sich zu einem Bürgerkrieg ausgewachsen hat. An dem Aufstand beteiligen sich mehrere, teilweise untereinander verfeindete radikale Gruppen, darunter die sunnitische Miliz Islamischer Staat.

Diese kontrolliert neben großen Teilen Syriens auch weite Gebiete im benachbarten Irak. Sie gilt als äußerst brutal und schreckt auch nicht davor zurück, Ausländer in ihrer Gewalt zu töten. Kürzlich etwa brachten sie einen US-Journalisten um. (red/Reuters/APA, 28.8.2014)