Am 20. September 2014 startet die neue Reihe "Sounds & Science".

Foto: sounds & science

In den kommenden drei Jahren werden bei "Sounds & Science" verschiedene zentrale Erkrankungskomplexe wie Diabetes, Krebs und Herzversagen in den Kontext mit klassischer Musik gesetzt. Die Idee zu der ungewöhnlichen Konzertreihe hatten ein Musiker, zwei Ärzte und ein Arzt/Musiker.

Die Herzklappenverengung von Gustav Mahler und das Nierenversagen von W.A. Mozart inspirierten sie. "Ob das Schaffen der Komponisten mit ihren Erkrankungsgeschichten in Zusammenhang steht, ist unwesentlich. Wesentlich ist, dass wir als Menschen und Lernende Erkenntnisse über Erkrankungen im Kontext der Musik neu erleben und vermitteln können. Die Musik öffnet den Geist; diesen Prozess wollen wir nun in Gang setzen", sagt Hecking.

Hochkarätige Besetzung

Dabei werden der Pathobiographie klassischer Komponisten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse gegenübergestellt. "Die Verbindung von Wissenschaft und klassischer Musik schafft interessante und unendliche Möglichkeiten", sagt der ehemalige Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg. Er konnte für wesentliche Komponisten-Vorträge gewonnen werden, unter anderem zu Claude Debussy am 15. März 2015 (in der Veranstaltung Musik und Krebs) und zu Gustav Mahler am 15. November 2015 (Musik und Herzversagen).

Den Initiatoren ist es gelungen, neben hervorragenden Musikern, darunter Mitglieder der Wiener Philharmoniker, renommierte Wissenschaftler für diese Veranstaltungsreihe zu gewinnen. Unter ihnen Größen wie Wittgenstein-Preisträger Josef Penninger oder der Leiter des Comprehensive Cancer Centers der Medizinischen Universität Wien, Christoph Zielinski.

"Die Grenzen der Wissenschaft sind nicht streng gezogen, sondern werden immer wieder neu definiert. Eingebettet in den Strom der Wissenschaft soll nun die Kunst der Musik diesen neuen, aufregenden Wegen gemeinsame Erkenntnisse und damit Fortschritt ermöglichen", so Zielinski.

Reinerlös geht an Krebshilfe

Das erste Konzert von "Sounds & Science" findet am 20. September 2014 im Wiener Konzerthaus statt und nimmt als Auftakt die Krankengeschichten von Mozart, Bach und Brahms unter die Lupe. Eingebettet in die Chaconne (aus der d-moll Partita für Violine Solo) von Johann Sebastian Bach folgt dann ein Impuls-Referat von Josef Penninger ("Die Neue Biologie des Lebens"), das den Anspruch erhebt, das "Wunder des Lebens" in Wesen und Entwicklung neu zu erklären.

Der Reinerlös dieses Konzerts (wie auch der gesamten Konzertreihe) wird an die Österreichische Krebshilfe gespendet. "Sounds & Science ist für uns eine kulturell und wissenschaftlich besonders wertvolle Initiative. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit", erklärt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. (red, derStandard.at, 29.8.2014)