Von der beeindruckenden Aktion ist hier leider nichts zu sehen.

Foto: Hafen Wien

Ganze 190 Tonnen bringt der Hochdruckbehälter auf die Waage, der am Freitagvormittag vom Hafenkai auf ein Spezialschiff verladen wurde. Das in drei Teile zerlegte Industrieungetüm ist insgesamt 53 Meter lang und hat einen Durchmesser von 5,2 Metern. Für den ungewöhnlich aufwendigen Umschlag mussten ein 500-Tonnen- sowie ein 350-Tonnen-Mobilkran eingesetzt werden.

Rund eine Stunde dauerte der "High & Heavy-Umschlag", wie eine derart schwergewichtige Aktion im Branchenjargon genannt wird. Um die alles andere als leichte Aufgabe über die Bühne zu bekommen, musste im Hafen Wien temporär die Stromversorgung hochgerüstet werden, um die notwendigen Montage-Gerätschaften überhaupt bedienen zu können. Konkret handelt es sich um einen Hochdruckbehälter samt Zusatzelement für eine Ammoniakanlage für einen Industriebetrieb im russischen Veliky Novgorod, hieß es in einer Pressekonferenz. Die Fracht tritt nun ihre Reise auf einem speziellen 135 Meter langen Motorgüterschiff an.

Infrastruktur für Spezialtransport

"Schon allein aufgrund der Dimensionen der angelieferten Einzelteile, war der Hafen Wien mit seinem gut ausgestatteten Umschlag die erste Adresse für diesen Spezialtransport", betont Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.

Hergestellt wurden die Behälterkomponenten von den im steirischen Lieboch und in Marburg (Slowenien) produzierenden Werken der Firma ACE. Um die Einzelteile in die Bundeshauptstadt zu karren, musste wegen der Maximalfahrthöhe von 4,5 Metern auf Autobahnen eine Route über Bundes- und Nebenstraßen gewählt werden. Aufgrund der Transporthöhe von 5,2 Metern war es außerdem notwendig, einige Stromleitungen mittels Spezialgeräten anzuheben.

Im Bereich von Bahnübergängen wurde die Elektrik kurzfristig überhaupt lahmgelegt. Die heutige Verfrachtung auf das Schiff selbst erfolgte unter der Federführung des Transportspezialisten Prangl. Auch für einen solchen handelt es sich bei einem solchen Projekt keineswegs um eine Standard-Aufgabe, wie Christian Prangl, Eigentümer und Geschäftsführer erklärt: "Weil es sich um eine besonders komplexe Logistik-Herausforderung handelte, wurde mit der Transportplanung bereits zwei Monate vor der Durchführung der Leistungen begonnen, um sowohl die technischen Möglichkeiten als auch alle Streckenoptionen zu prüfen.“ (APA/red, derStandard.at. 29.8.2014)