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Die Arbeitsbedingungen der Krankenhaus-Mitarbeiter sind laut deren Angaben heftig.

Foto: AP/Duff

Freetown/Dakar - Rückschlag für die Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika: Das Gesundheitspersonal in einem der beiden Ebola-Behandlungszentren Sierra Leones ist nach dem Tod von mittlerweile fast 30 Kollegen in Streik getreten. Die Klinik verfüge nur über eine Krankentrage und diese sei kaputt, schilderte Abteilungsleiter Ishmael Mehemoh am Samstag die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter in dem Krankenhaus. Auf ihr seien sowohl Patienten als auch Leichen transportiert worden, wodurch sich das Ansteckungsrisiko erhöht habe, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Krankenpfleger und Bestatter erklärten zudem, die Regierung habe ihre Wochenlöhne in Höhe von 50 Dollar nicht mehr bezahlt.

In dem einzigen anderen Ebola-Behandlungszentrum des Landes hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO kürzlich das Labor geschlossen und Mitarbeiter abgezogen, nachdem dort einer ihrer Mitarbeiter mit der tödlichen Krankheit infiziert wurde.

Schwerster Ausbruch

Es ist der schwerste Ebola-Ausbruch, der jemals erfasst wurde. Neben Sierra Leone sind auch noch mehrere andere Länder betroffen. Seit dem ersten bekannten Fall im März in Guinea sind mehr als 1550 Menschen an der Krankheit gestorben, die über Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Blut oder Erbrochenes übertragen wird. Allein in Liberia wurden bislang etwa 700 Tote gezählt. Das Land kündigte an, fünf neue Behandlungszentren zu errichten. Gleichzeitig hob die Regierung eine über einen Teil der Hauptstadt Monrovia verhängte Quarantäne nach heftigen Protesten der Bevölkerung auf.

Die Krankheit hat sich auch nach Nigeria ausgebreitet, sowie nach Senegal, wo am Freitag der erste Fall bestätigt wurde. Aus der Demokratischen Republik Kongo wurde ebenfalls ein Ausbruch gemeldet, wobei allerdings keine Verbindung zu der in Westafrika grassierenden Epidemie zu bestehen scheint. (APA, 31.8.2014)