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NSA, GCHQ, BND: Die größten westlichen Geheimdienste richten ihre Ohren und Augen in die Türkei.

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Die Türkei ist ein hochrangiges Ziel westlicher Geheimdienste: Sowohl der US-Dienst NSA als auch der britische GCHQ spionieren intensiv in Istanbul, Ankara und türkischen Botschaften im Ausland. Dabei soll es nicht nur um Anti-Terror-Maßnahmen gehen, laut Berichten des Spiegel stand unter anderem der türkische Energiesektor im Visier.

Nato-Partner

Die Interna sind vor allem pikant, da die Türkei als NATO-Partner eigentlich in einer Allianz mit den USA und Großbritannien ist. Auch Deutschland, ebenfalls NATO-Mitglied, soll großflächig in der Türkei spionieren. Erstmals habe die NSA 2006 eine "Ausbeutung von Rechnern der türkischen Führung" erzielt, auch die Botschaften in Washington und bei der New Yorker UNO-Dependance sollen infiltriert worden sein.

Parallel enge Kooperation

Die NATO-Partnerschaft mache sich aber dennoch bemerkbar, so der Spiegel weiter: Denn parallel zur Überwachung der Türkei existiere auch eine enge Kooperation. So soll die NSA viele Informationen zur kurdischen Separatistenorganisation PKK gen Ankara geliefert haben, etwa Handy-Positionsdaten von PKK-Anführern im Sechs-Stunden-Takt weitergegeben haben.

Stündlicher Infoaustausch

Während militärischer Offensiven habe sich dies auf stündlichen Informationsaustausch erhöht, so der Spiegel weiter. "Das hat zum Tod oder der Gefangennahme von Dutzenden PKK-Anführern geführt", so ein NSA-Mitarbeiter. Die Informationen stammen aus den Unterlagen des NSA-Whistleblowers Edward Snowden. (fsc, derStandard.at, 31.8.2014)