Bislang ein recht zahnloser Hype mit nur wenigen verfügbaren Modellen, dürften Smartwatches nun den Massenmarkt erreichen. Mittlerweile haben die meisten großen Handy-Hersteller eigene Modelle vorgestellt. Vergangene Woche ist Apple mit seiner Watch dazugestoßen. Das Weihnachtsgeschäft wird jedoch von anderen dominiert. Der WebStandard konnte im Rahmen der IFA einen Blick auf die neuen Begleiter werfen und die Asus Zenwatch, die LG G Watch R, Samsungs Galaxy Gear S und Sonys Smartwatch 3 anprobieren.

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Asus Zenwatch

Auf ein klassisches Design setzt Asus mit der Zenwatch. Das Modell ist mit einem 1,6 Zoll großen AMOLED-Touchscreen (320 x 320 Pixel) ausgestattet. Aufgrund der leichten Krümmung liegt die Uhr gut am Handgelenk auf. Das Gehäuse wiegt etwa 50 Gramm und ist gegen Spritzwasser und Staub (nach IP55) geschützt. Das Band kann gegen beliebige Uhrbänder ausgetauscht werden. Im Rahmen befinden sich Sensoren, sie eine Pulsmessung ermöglichen, indem man zwei Finger auf das Gehäuse legt. Bei den Testgeräten hat das recht lange gedauert, im fertigen Modell dürfte es schneller gehen.

Die Zenwatch basiert auf Android Wear, Asus will jedoch einige Änderungen vornehmen. Wie weit die gehen werden (bzw. von Google genehmigt werden), steht noch nicht ganz fest. Eine Eigenentwicklung von Asus ist etwa die Möglichkeit, das Display der Uhr als Remote-Screen für die Kamera des Smartphones zu verwenden. Praktisch, wenn man auf einem Konzert fotografieren will. Wann die Zenwatch auf den Markt kommt und wieviel sie kosten wird, hat Asus noch nicht offiziell bekannt gegeben. US-Medien berichten von 199 Euro und einem Start noch in diesem Jahr.

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LG G Watch R

Nicht auf den ersten Blick als Smartwatch erkennbar ist die G Watch R von LG. Der 1,3 Zoll große P-OLED-Screen ist kreisrund mit 320 x 320 Pixel. Das "P" steht für Plastic, der Screen soll bei direkter Sonneneinstrahlung besser als andere OLED lesbar sein. Ausprobiert werden konnte das allerdings nicht. Das äußere Ziffernblatt ist Teil des Gehäuses. Dadurch fügt sich das Display zwar gut in die Uhr ein, kann stilistisch aber nicht so stark verändert werden. Das Armband ist auswechselbar. Das Gehäuse ist nach IP67 bis zu 30 Minuten in einem Meter Tiefe wasserfest, auf der Rückseite ist ein Herzfrequenzsensor integriert.

Insgesamt wirkt die G Watch R sehr wuchtig. Das Modell mag nicht sofort als Smartwatch auffallen, dezent ist es jedoch auch nicht. Softwareseitig setzt auch LG auf Android Wear. Die G Watch R kommt im Oktober um 299 Euro auf den Markt.

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Samsung Galaxy Gear S

Die jüngste Inkarnation von Samsungs erst 2013 gestarteter Galaxy-Gear-Smartwatch-Reihe ist das Modell S. Mit einem 2 Zoll großem AMOLED-Screen (360 x 480 Pixel) ist sie eine der größten und wuchtigsten Smartwatches. Wie die Zenwatch ist auch die Galaxy Gear S leicht gebogen, aber deutlich auffälliger. Bei der Testerin ragt die Uhr über das Handgelenk hinaus. Beim Plastikarmband hat man die Wahl zwischen Schwarz und Weiß, normale Uhrbänder passen nicht. Im wasserdichten Gehäuse (IP67) ist wie auch bei den Konkurrenzmodellen ein Pulsmesser integriert, Samsung hat zudem ein Barometer dazugepackt.

Auf der Smartwatch kommt nicht Android Wear, sondern Tizen zum Einsatz. Die Gear S ist mit WLAN, Bluetooth und 3G (über eine eigene SIM-Karte) ausgestattet. So hat man das Gefühl am Handgelenk ein Smartphone in Miniformat samt Homebutton zu tragen, mit dem man auch telefonieren und SMS schreiben kann. Sogar ein Mini-Keyboard ist vorhanden, das ist allerdings so klein, dass sich Fehler kaum vermeiden lassen (siehe Foto weiter unten). Die Galaxy Gear S dürfte noch im Herbst in den Handel kommen. Ein Preis steht noch nicht fest.

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Sony Smartwatch 3

Mit der Smartwatch 3 hat Sony sein erstes Modell mit Android Wear gezeigt. Das Gerät bietet ein 1,68 Zoll großes Display (320x320 Pixel) und ist nach IP68 wasser- und staubgeschützt. Die Armbänder (in verschiedenen Farben) können ausgetauscht werden, allerdings nur gegen die von Sony angebotenen. GPS und die üblichen Sensoren befinden sich an Bord, allerdings kein Herzfrequenzsensor. Optisch erinnert das auffällige Sony-Modell stark an Samsungs erste Galaxy-Gear-Modelle.

Auf der Uhr läuft Android Wear, Sony plant zu einem späteren Zeitpunkt ein Update mit eigenem Homescreen und weiteren Anpassungen. Wie die genau aussehen werden und wie weit sie gehen, konnte das Unternehmen auf Nachfrage aber nicht klären. Musik kann man auch ohne Verbindung zum Smartphone hören. Die Smartwatch 3 kommt im vierten Quartal ab 230 Euro auf den Markt.

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