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Der Netflix-Start in Österreich steht bevor.

Foto: Reuters

Einfache Handhabung, niedriger Preis und eine scheinbar grenzenlose Auswahl: Viele User stellen recht hohe Ansprüche an den Video-on-Demand-Sektor. Nicht zuletzt die Ankündigung von Netflix, im September in Österreich zu starten, hat dazu beigetragen. Das US-Unternehmen ist allerdings nicht das einzige, das diesen Markt derzeit bearbeitet und muss sich auf Konkurrenz einstellen.

Nicht zuletzt deshalb hat die Managementebene von Netflix in den vergangenen Wochen auch versucht, den im World Wide Web entstandenen Hype abzuschwächen sowie voreilig erteilte Vorschusslorbeeren zu ignorieren. "Auch wenn wir Dritter oder Fünfter sind, ist das in Ordnung", hatte CEO Reed Hastings jüngst bezüglich der Erwartungen im deutschen Markt erklärt. Ein Umstand, der wohl einerseits mit bereits etablierten - und zum Teil auch in Österreich beziehbaren - Diensten zusammenhängt, andererseits die Lizenzierungsfrage betrifft.

Kein "House of Cards"

So muss der US-Konzern hierzulande etwa auf sein Aushängeschild "House of Cards" (vorerst) verzichten, die Erstausstrahlungsrechte dafür liegen beim Pay-TV-Sender Sky. Wie das Angebot von Netflix in Deutschland und Österreich konkret aussehen wird, dürfte spätestens Mitte des Monats bekannt sein. Am 16. und 17. September wird Hastings persönlich bei Launch-Events in Berlin und Wien den Dienst vorstellen. Zuletzt war auch der Abo-Preis durchgesickert: 7,99 Euro werden die User demnach in der einfachsten Form für Netflix pro Monat zahlen müssen - bestätigt wurde dies vom US-Unternehmen bisher allerdings nicht.

Konkurrenz von Sky und Pro 7

Den Wettstreit um die Aufmerksamkeit nimmt indes auch Sky auf. Der Sender bedient mobile Unterhaltung nicht nur mit seinem Dienst Sky Go, sondern hat mit Snap by Sky auch eine eigene Video-on-Demand-Plattform. Dass Netflix als Konkurrent wahrgenommen wird, dafür dürfte nicht zuletzt der kürzlich auf monatlich 3,99 Euro gesenkte Preis ein Hinweis gewesen sein. Derzeit können über Snap rund 5.000 Filme und Serien abgerufen werden, wobei die brandaktuellen Formate und Episoden noch für das eigentliche Sky-Angebot reserviert werden.

Als "Österreichs größte Online-Videothek" bezeichnet sich wiederum Maxdome, das von der ProSiebenSat.1-Gruppe betrieben wird. Genaue Angaben über Kundenzahlen hat es bisher allerdings nicht gegeben. Auch bei Maxdome zeigt man sich gerüstet für den neuen Mitbewerber, hat man doch erst neue US-Serien ins Portfolio aufgenommen. Wer in den Genuss aller Staffeln von "The Walking Dead", "Californication" oder "Lost" kommen möchte - sowie der insgesamt rund 50.000 Inhalte -, für den wird ein Monatsabo in der Höhe von 7,99 Euro fällig. Zusätzliche Features gibt es über ein Monatspaket zu beziehen. Im Unterschied zu Netflix und Snap setzt Maxdome auch auf Live-Events: So will man das Angebot im Musik- und Sportbereich weiter ausbauen.

UPC-Alternative

Der Internet- und Kabelnetzbetreiber UPC bietet ebenfalls Filme und Serien on demand an, wobei diese aber nur über Smart-TV-Geräte bezogen werden können und man dafür über einen bestehenden UPC-Tarif verfügen muss. Eine große Auswahl an österreichischer Filmkost hat wiederum Flimmit im Portfolio. Der Dienst, an dem sich der ORF im Zuge seiner eigenen Pläne für nicht-lineare Videoangebote beteiligt, lässt die User auf mehr als 2.300 Filme und Serie zugreifen. Diese werden einzelnen bezahlt, wobei die Preise unterschiedlich sind, je nachdem ob ein Inhalt heruntergeladen oder nur gestreamt wird. Karl Markovics Regie-Debüt "Atmen" aus dem Jahr 2011 kommt etwa auf 3,99 Euro (Miete) bzw. 9,99 Euro (Kauf). (APA, 05.09.2014)