Der Zusammenschluss der Skigebiete "Schlick 2000" und "Axamer Lizum" über das Ruhegebiet "Kalkkögel" ist höchst umstritten.

Foto: Österreichischer Alpenverein/Schwann

Innsbruck – In der Debatte um den umstrittenen Zusammenschluss der Skigebiete "Schlick 2000" und "Axamer Lizum" über das Ruhegebiet "Kalkkögel" sind die Fronten im Tiroler Landtag offenbar geklärt. Als letzte Fraktion hat die SPÖ Donnerstagabend bei einem Parteirat ihre Position festgelegt und sich auf ein "klares Nein zum Brückenschlag" geeinigt, teilte die Partei am Freitag in einer Aussendung mit.

Die SPÖ befindet sich damit in Gesellschaft mit den Grünen und der Liste Fritz, die sich gegen eine Erschließung über das Ruhegebiet ausgesprochen haben. ÖVP, FPÖ und Vorwärts Tirol befürworten hingegen den "Brückenschlag" zwischen den beiden Skigebieten. Für Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) liegt es an den Landtagsklubs, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, da die Regierungsparteien bei den Koalitionsverhandlungen diesen Punkt in den "koalitionsfreien Raum" geschoben haben.

Naturschutzgesetz ändern

Die Grünen sehen das ein wenig anders. Denn für eine Erschließung müsste ihrer Meinung nach zunächst das Naturschutzgesetz geändert werden. Und dafür gelte das Modell des "koalitionsfreien Raumes" nicht, so die Argumentation des Koalitionspartners.
Die Diskussion beim ersten Parteirat nach der Statutenreform sei "lebendig und konstruktiv" gewesen, meinte SPÖ-Vorsitzender Ingo Mayr am Freitag.

Der Tiroler SPÖ-Chef zeigte sich "froh" darüber, dass die Entscheidung von einer großen Mehrheit der Partei getragen werde. Damit sei jedoch das Thema einer künftigen Entwicklung des Großraumes Innsbruck nicht vom Tisch. Es brauche eine Standortdiskussion auf breiter Basis. Die SPÖ werde daher im Oktober-Landtag einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag einbringen.

Klubobmann, LAbg. Gerhard Reheis sagte der APA, er gehe davon aus, dass sich alle Abgeordneten an diese demokratische Entscheidung des Parteirates halten und entsprechend votieren werden.

"Größte Nebeldebatte"

"Liste Fritz"-Sprecher Markus Sint erklärte gegenüber der APA, dass derzeit noch die "rechtliche und finanzielle Grundlage" für das Projekt fehle. Es handle sich "politisch um die größte Nebeldebatte überhaupt". Derzeit kenne man das Projekt nur rudimentär.

So sei eine Seilbahn durch das Ruhegebiet Kalkkögel vorgesehen. Dafür sei eine Änderung des Naturschutzgesetzes notwendig und dagegen spreche man sich aus, weil dadurch das Ruhegebiet abgeschafft würde und eine "Lawine ins Rollen" käme, die man nicht mehr aufhalten könne. (APA, 5.9.2014)