Damaskus - Syrien hat einem Insider zufolge wegen der Bodengewinne des Islamischen Staates (IS) die Lieferung von 200.000 Tonnen Weizen in den Irak absagen müssen. Das im Juni vereinbarte Geschäft sei wegen der Sicherheitslage geplatzt, verlautete am Dienstag aus Kreisen der staatlichen Syrischen Getreideagentur Hobub.

Der 2013 geerntete Weizen werde weiter in Silos in Hassaka gelagert, 50 Kilometer von der Grenze zur irakischen Provinz Ninive entfernt. Diese wurde nur Tage nach dem Abschluss der Vereinbarung von den IS-Islamisten überrannt. Dem Insider zufolge gab Hobub den Händlern einen Monat Zeit, um den Weizen in den Irak zu transportieren. Dies sei ihnen jedoch nicht gelungen.

Der IS hat große Teile des Iraks und Syriens eingenommen und ein grenzübergreifendes Kalifat ausgerufen. In Syrien selbst tobt seit mehr als drei Jahren ein Bürgerkrieg. Experten haben sich deswegen überrascht gezeigt, dass die Regierung in Damaskus überhaupt Weizen exportieren wollte: Es wird erwartet, dass die Ernte heuer nur ein Drittel der Vorkriegsmenge erreicht. Allerdings vermuten Händler, dass es für Syrien einfacher sein könnte, den Weizen aus Hassaka an den Irak zu verkaufen statt zu versuchen, es durch die Rebellengebiete in die Hauptstadt zu bringen. (APA, 9.9.2014)