Wien - Mit der neuen Lehrerausbildung soll an den pädagogischen Hochschulen (PH) mehr Forschung in die Lehre gebracht werden. Derzeit gibt es dort nur wenig Personal mit Forschungserfahrung, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Nur ein Drittel hat ein Doktorat, Habilitierte gibt es nur vereinzelt.

Promovierte und Habilitierte

Die meisten Mitarbeiter mit Forschungserfahrung an den acht öffentlichen PH kann dabei die PH Kärnten vorweisen: Fast die Hälfte der 67 laut Anfragebeantwortung "u. a. in der Lehre" Beschäftigten haben zumindest eine Promotion vorzuweisen. Nur fünf Personen sind habilitiert, haben also eine Uni-Lehrbefugnis. An der PH Niederösterreich (74 Lehrende) haben 42 Prozent ein Doktorat, nur zwei Lehrende sind habilitiert. An der PH Oberösterreich (130 Lehrende), Salzburg (79) und Vorarlberg (40) haben rund ein Drittel eine Promotion, nur drei bzw. zwei Personen haben eine Uni-Lehrbefugnis, in Vorarlberg sogar kein einziger Lehrender. An den PH Steiermark (124 Lehrende), Wien (164) und Tirol (134) haben je rund ein Viertel der Lehrenden ein Doktorat abgeschlossen, habilitiert sind eine (Steiermark) bzw. je drei Personen.

Forschungskompetenz

Eine Verpflichtung für die PH, Forschung in die Lehre zu integrieren, gibt es eigentlich bereits seit 2007. Im Zuge der Vorbereitungen zur Reform der Lehrerausbildung gab es außerdem den Plan, dass künftig 25 Prozent der PH-Lehrenden über Doktorat oder Habilitation verfügen müssen. Im Gesetz findet sich diese Zahl nicht.

Seit 2012 versucht das Bildungsministerium, mit gezielten Doktorats- und Habilitationsprogrammen mehr Forschungskompetenz an die PH zu bringen. Außerdem sollen durch die Pflicht der PH, in der Ausbildung für den Sekundarbereich (Hauptschule / Neue Mittelschule, AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen / BMHS) mit den Unis zu kooperieren, mehr Mitarbeiter mit Forschungserfahrung in die Lehre eingebunden werden. (APA, 10.9.2014)