Wien - Die auf Puls 4 ausgestrahlte "Pro & Contra"-Ausgabe mit Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und ÖIAG-Aufsichtsratschef Siegfried Wolf hat einigen Staub aufgewirbelt. Grund dafür war vor allem die Teilnahme von Senderchef Markus Breitenecker beim Montagabend-Talk. Puls-4-Infochefin Corinna Milborn wies Kritik an der Besetzung der Runde zurück und verglich seine Rolle mit einem Zeitungsherausgeber.
"Vielleicht weniger verwunderlich"
Breiteneckers Funktion als Programmgeschäftsführer von Puls 4 entspreche "dem Posten eines Herausgebers im Print", erklärte Milborn. "Unsere Entscheidung für seine Teilnahme an einer Diskussion ist damit vielleicht weniger verwunderlich." Die Sendung war Teil des Schwerpunkts "Visionen für Österreich", in dessen Rahmen man "abseits der Tagespolitik über die Zukunft" sprechen wolle. Insofern "schien es uns passend, wenn der Senderchef einmal an einer Diskussion selbst teilnimmt".
Aushilfsmoderator
Dass Breitenecker die Gesprächsleitung im Stile eines Moderators, der in Person von Thomas Mohr durchaus im Studio anwesend war, an sich gezogen habe, wollte Milborn nicht so sehen. "Wenn Mohr sich streckenweise wenig eingeschaltet hat, dann wohl, weil die Diskussion gut lief."
In anderen Teilen hätte der Moderator durchaus "lenkend eingegriffen und nachgefragt". Breitenecker selbst habe jedenfalls "ganz sicher keine journalistische Tätigkeit übernommen, sondern sich an einer Diskussion um Österreichs Zukunft beteiligt." Da es ein Schwerpunktthema des Senders betroffen habe, halte die Infochefin das in diesem Fall für "richtig". (APA, 10.9.2014)