Ein mittlerer Komet würde verheerenden Schaden in der Nachbarschaft von Wien anrichten.

Foto: Killer Asteroids

Wer gerne wissen will, wie der Film "Armaggeddon" ohne der Selbstaufopferung von Actionheld Bruce Willis ausgegangen wäre, muss sich nicht mehr selbst zum Astrophysiker schulen. Gleich zwei Forschungseinrichtungen bieten Online-Lösungen für apokalyptische Berechnungen.

Killer Asteroids

"Killer Asteroids" heißt die Plattform des Weltrauminstituts in Boulder, Colorado. Neben Informationen zu Gefahren aus dem All findet sich dort auch ein Werkzeug, um Einschläge grafisch zu simulieren. Gewählt werden kann zwischen Asteroiden (massive Felsbrocken) und Kometen (in der Regel Klumpen aus vereistem Sediment) kleines, mittleren und großen Formats nebst Einschlagsort.

Verheerender Einschlag in Wien

Die Ergebnisse sind durchaus erschreckend und beeindruckend. Würde etwa ein Komet mit einem Durchmesser von einem Kilometer in Wien einschlagen, lägen Stadtgebiet und näheres Umland weitestgehend in Schutt und Asche. Nicht nur in der österreichischen, auch in Bratislava würden noch Gebäude in sich zusammenstürzen.

Selbst dutzende Kilometer hinter der slowakischen Hauptstadt würde sich die Kleidung von Menschen infolge der Wärmeentwicklung entzünden. Und die Hitzewelle würde auch in Zagreb noch zu Verbrennungen ersten Grades führen – wobei das Alpenmassiv als mögliches Hindernis für die Ausbreitung der Zerstörung nicht berücksichtigt ist. Voraussetzung für die Verwendung der Software ist das Google Earth-Plugin.

Impact Earth

Wer es genauer und wissenschaftlicher mag, wird seine Freude am "Impact Earth" Calculator der Purdue University haben. Hier darf man die genaue Größe, Dichte sowie Einschlagswinkel und Geschwindigkeit des kosmischen Killergeschoßes festlegen.

So erfährt man etwa, dass ein Eisenbrocken mit einem Durchmesser von 2,5 Kilometer, der bei 76 Grad mit einer Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Sekunde in kristallines Erdgestein einschlägt, zwar eine Kraft von über 27 Millionen Megatonnen TNT freisetzt und einen 95 km breiten und 1,2 km tiefen Krater erzeugt, aber trotzdem keine globale Gefahr darstellt.

Kometen-Zeitraffer

Last, but not least, bietet Asterank eine dreidimensionale Simulation tatsächlicher Asteroiden und Kometen in Erdnähe. Gezeigt wird ihre Flugbahn neben dem Orbit der Erde und der anderen Planeten des Sonnensystems im verstellbaren Zeitraffer. (gpi, derStandard.at, 31.12.2014)