Salzburg - Ein 54-jähriger Unternehmer ist am Montag bei einem Prozess in Salzburg mit einem delikaten Vorwurf konfrontiert worden. Er habe 122 Stück gefälschte Viagra-Tabletten aus Indien im Internet bestellt und diese potenzsteigende Mittel jemand anderem überlassen - was laut Arzneimittelgesetz strafbar sei. Doch der Betriebswirt beteuerte sein Unschuld. Er wurde rechtskräftig freigesprochen.

Staatsanwalt Mathias Haidinger warf dem Angeklagten vor, er habe 40 Stück Eractafil, 42 Stück Nizagara und 40 Stück Vardenafil aus Indien nach Österreich transferieren lassen. Richterin Madeleine Vilsecker fand allerdings keine objektiven Beweise dafür, dass die Tabletten an den Salzburger adressiert waren. Es sei durchaus möglich, dass jemand anderer die Packungen in seinem Namen bestellt habe, erklärte die Richterin.

"Offenbar Neid im Spiel"

"Mein Mandant hat die Tabletten nicht bestellt. Er muss von jemandem hereingelegt worden sein, der ihm nicht freundlich gesinnt war", erklärte der Verteidiger des Beschuldigten. Offenbar sei Neid im Spiel gewesen. Der 54-Jährige ist Vorstandsvorsitzender eines österreichischen Konzerns und hat keine Schulden. "Auch das Gericht hat festgestellt, dass er die Tabletten nicht bestellt hat. Das ist ein glatter Freispruch, nicht im Zweifel", so der Anwalt. (APA, 15.9.2014)