Farbkombination im Beet: Die Echinacea "PowWow White" sieht neben niedrigen, hellblauen Herbstastern wunderbar aus. Die größeren Blütenköpfe der Echinacea setzen sich im Beet gegen die wuchernden Herbstastern durch.

Illustration: Dennis Eriksson

Googelt man interessiert nach der besten, schönsten und empfehlenswertesten Pflanze des Jahres, so findet man heraus: Die Echinacea hat ihren Namen vom altgriechischen "echínos", was mit Seeigel zu übersetzen ist. Offenbar haben sie damals im östlichen bis zentralen Nordamerika altgriechisch gesprochen, denn sämtliche Echinaceen kommen von dort.

Ach, die Echinacea - wo soll man beginnen? Sie wachsen "ausdauernd krautig" - will heißen: Einmal eingesetzt, wohnen sie fortan im Garten, egal wie kalt der Winter auch sein mag. "Krautig" bedeutet zudem: Ihnen kann der Wind nichts anhaben, weil sie ihm nachgeben. Und "Seeigel" kommt wohl daher, dass die verblühte Echinacea keck ihre Samenstände in die Luft reckt und dabei Form und Farbe dieses Tieres einnimmt. Fesch macht sich das im Schnee!

Sonnenhut im Schatten

Darüber hinaus gedeiht die auch "Sonnenhut" genannte Echinacea nahezu überall. Ob in praller Sonne vor der Eisenbahnersiedlung im Weinviertel oder im Schatten von Kastanienalleen in Gersthof - sie zeigen sich in ihren schönsten Farben, und das über Monate hinweg.

Ebenso auf Sonnenhut hört eine andere Pflanzengattung, die noch dazu zum Verwechseln ähnlich ist, die Rudbeckia. Um nichts weniger schön, stehen die Rudbeckien den echten Sonnenblumen taxonomisch näher, sind ein eigener Subtribus, die Echinacea ist mehr im Eck der Zinnienartigen zu finden. Egal, beide gehören zu den Asteraceen - nur für den Fall, dass ein Gartler bei seiner benachbarten Gärtnerin ein wenig Eindruck schinden möchte.

Gut in Gruppen

Gerade jetzt im September ist auch die ideale Pflanzzeit, um im kommenden Hoch- bis Altweibersommer von Sonnenhüten umgeben zu sein. Besonders gut zur Geltung kommt die Pflanze, wenn sie in Gruppen herumsteht. Ein weitläufiges, gelbes Sonnenhutfeld gehört mit zum Schönsten, was man sich und seiner Umgebung antun kann. Und die ach so umsorgten Bienen danken es einem auch.

Nicht schlecht macht sich auch eine Kombination mit spätblühenden Margeritenartigen - die weißen Köpfchen setzen schöne Lichtpunkte und unterstützen das Gelb beim Gelbsein. Vermehren lassen sich Rudbeckien wie Echinaceen ganz einfach, indem man sie nach dem Verblühen mit einem Spaten teilt - bitte vorher ausgraben!

Zurück zur Suche nach der besten, schönsten und empfehlenswertesten Pflanze des Jahres. Es ist die Echinacea purpurea "PowWow White". Sie blüht bereits einen Monat vor den anderen Sonnenhüten, zeigt dunkles, gesundes Laub und ist von einem Weiß, das einen nicht blank anschreit, sondern sich zurücknimmt, ein wenig Licht absorbiert und am Borderrand voll Ruhe zur Geltung kommt. Ruhe, das ist es letztendlich, was einen Garten auszeichnet. (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 19.9.2014)